Der Klang der Tiere fasziniert Menschen seit jeher (Foto: SWR)

"tierisch! Der Klang der Tiere"

Basler Ausstellung lässt Tiere tönen

STAND
AUTOR/IN
Katharina Seeburger
Eine Frau mit dunkelblonden Haaren lacht in die Kamera. Ihre Haare sind etwas länger als schulterlang. Katharina Seeburger trägt einen gestreiften Pullover in blau, rosa und grau. (Foto: SWR, Laura Könsler)
ONLINEFASSUNG
Klaus Müller-Williams

Tiere und Musik - Um dieses Thema dreht sich die neue Ausstellung "tierisch! Der Klang der Tiere" im Musikmuseum Basel.

Birkenstämme stehen ringsum an der Wand, auf manchen sitzen ausgestopfte Vögel. Beim Betreten des Raumes ertönt Vogelgezwitscher. Die Besucher sehen verschiedene Vogelkäfige, darunter alte Vogelkäfige, die gestaltet sind wie Paläste. Menschen waren schon immer fasziniert vom Vogelgesang. So sehr, dass sie die Vögel gefangen und als Singvögel gehalten haben. Oder Instrumente gebaut haben, mit denen sie das Singen der Vögel nachahmen konnten. So sind in der Ausstellung verschiedene Vogelpfeifen zu sehen, die man selber ausprobieren kann.

Mit Instrumenten lassen sich Vogelstimmen nachahmen (Foto: SWR)
Vogelpfeifen zum Ausprobieren

Der Klang der Tiere als Inspiration für Komponisten

An eigens dafür hergerichteten Stationen kann man sich verschiedene Tiergeräusche anhören – und danach das jeweilige Musikstück, das davon inspiriert wurde. So wird das Summen von Hummeln... zum berühmten "Hummelflug" von Nikolai Rimski-Korsakow. Oft assoziieren wir Menschen die Tiere auch mit Instrumenten. Die Trompete etwa mit dem Elefanten.

Im Instrumentenbau steckt viel Tier (Foto: SWR)
Tasten aus Elfenbein sind inzwischen verboten

Instrumentenbau aus tierischem Material

Der größte Teil der Ausstellung zeigt, dass der Klang der Tiere uns nicht nur zur Musik inspiriert. Aus Tieren werden auch Instrumente gebaut. Klaviertasten aus Elfenbein, Geigenbögen aus den Schweifhaaren von Pferden. Ziegen- oder Kalbshaut, zum Bespannen der bekannten Basler Trommeln.

Tierfelle für Trommeln

gerissene Trommel (Foto: SWR, Katharina Seeburger)
Früher bespannte man Trommeln mit Tierfellen - heutzutage zumeist mit strapazierfähigem Kunststoff Katharina Seeburger

Die Oberfläche des Trommelfells ist durch das Alter und der vielen Trommelschläge fast dunkelbraun. Es zieht sich ein langer Riss durch das Leder, klafft auf, wie ein Mund. In der Mitte ist ein Stück ausgebessert. "Das könnte man heute aber gar nicht mehr machen", sagt Kuratorin Anne Hasselmann, "weil der Trommelstil sich geändert hat. Früher klang es dumpfer, heutzutage spielt man viel schneller. Das Fell muss so gespannt werden, dass der Schläger auch relativ schnell zurückspringt. Das würde ein Ziegenfell vielleicht zehn Minuten aushalten und dann kaputt gehen." Deshalb seien Trommeln heute meistens mit einem Trommelfell aus Plastik bespannt.

Umgang mit Tieren muss überdacht werden

Die Welt der Klänge ist so vielfältig wie die Welt der Tiere. Damit das nicht verloren geht, müssen Tiere auch geschützt werden. "Wir sind in einer Zeit, wo wir definitiv darüber nachdenken müssen, wie wir mit Tieren umgehen", sagt Kuratorin Isabel Münzer nachdenklich. "Und im Instrumentenbau gibt es einfach sehr viel Tier."

"tierisch! Der Klang der Tiere“. Die Ausstellung über Tiere und Musik im Musikmuseum Basel ist bis zum 25. Juni 2023 zu sehen.

Ruhestörung Menschenleerer Wildpark wird mit Musik beschallt, um Corona-Stille zu vertreiben

Die Corona-Ruhe hat auch Auswirkungen auf die Fauna. Während sich scheues Wild in die stillen Siedlungen wagt, drohen Tiere durch die ungewohnte Ruhe im Wildgehege wieder scheu zu werden. Hier hilft Musik.