Weil in Kenzingen Katzen erschossen werden, hat Familie Keitsch ein Banner aufgehängt. Zu lesen ist darauf "In unserer Nachbarschaft schießt jemand mit einem Luftgeweht auf unsere Katzen. Wer tut sowas?" Zu sehen sind Bilder von Balin, der blutend in der Tierklinik Freiburg liegt. (Foto: SWR)

Schüsse von einem Luftgewehr?

Kater Balin ist tot: Wer schießt in Kenzingen auf Katzen?

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Jasmin Bergmann
Jasmin Bergmann (Foto: SWR DASDING)
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Katharina Seeburger
Eine Frau mit dunkelblonden Haaren lacht in die Kamera. Ihre Haare sind etwas länger als schulterlang. Katharina Seeburger trägt einen gestreiften Pullover in blau, rosa und grau. (Foto: SWR, Laura Könsler)

In Kenzingen (Kreis Emmendingen) wird auf Katzen geschossen. Die erste Katze hat überlebt, Kater Balin musste eingeschläfert werden. Die Besitzer sind geschockt. Wer tut sowas?

Es war das zweite Mal, dass auf eine Katze von Familie Keitsch aus Kenzingen (Kreis Emmendingen) geschossen wurde. Vermutlich mit einem Luftgewehr. Die erste Katze, Fee, hatte den Anschlag auf sie im vergangenen Jahr überlebt. Doch der kleine Kater Balin wurde von dem Schuss so schwer verletzt, dass er eingeschläfert werden musste.

Was ist mit Balin passiert?

Eines Abends kam Kater Balin, wie an jedem Abend, zum Hintereingang des Hauses. Doch dieses Mal stimmte etwas nicht, erinnert sich Stephanie Keitsch. Als sie dem Kater die Türe aufgemacht hatte, habe sie gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war, er sei die Treppe schleppend hochgegangen. "Dann habe ich ihn abgetastet und hatte auch sofort Blut an den Händen."

Eine Katze liegt auf einem OP-Tisch. Man sieht die Katze von vorne. An der rechten Seite vom Bauch ist ein weißes Pflaster zu sehen. Das Pflaster ist blutig. Neben der Katze liegt eine Spritze. (Foto: Privat: Familie Keitsch)
Balin in der Tierklinik in Freiburg. Die Katze aus Kenzingen musste einschläfert werden.

Familie Keitsch ist dann mit Kater Balin direkt in die Freiburger Tierklinik gefahren. Von außen war nur ein kleines Loch zu erkennen. Doch auf den Röntgenaufnahmen entdecken die Ärzte ein Projektil – möglicherweise von einem Luftgewehr.

"Der Kater hat eine blutende Wunde im Bauchraum gehabt. Das heißt, dass dort das Geschoss eingetroffen ist."

Balin hat Schmerzmittel bekommen. Das Projektil wurde entfernt, doch der Kater musste eingeschläfert werden.

Kater Balin tot - Familie unter Schock

Dabei hatte der kleine Balin ein glückliches Katerleben. Wurde von Familie Keitsch als richtiges Familienmitglied geliebt. Besonders von Tochter Nila. Dafür bedankte sich Balin, indem er besonders zutraulich war.

Kater Balin liegt auf dem Rücken. Er hat die Augen zu. der Kater liegt auf einer grünen Decke und ist mit einer beigen Decke zugedeckt. (Foto: Privat)
Kater Balin war für Familie Keitsch ein richtiges Familienmitglied. Bild in Detailansicht öffnen
Links ist ein Mann zu sehen, er hat kurze braune Haare und sonnengebräunte Haut. Rechts von ihm sitzt eine Frau, sie hat schulterlange Haare und trägt eine Brille. (Foto: SWR)
Kirschan und Stephanie Keitsch sind fassungslos, dass auf zwei ihrer Katzen geschossen wurde. Bild in Detailansicht öffnen
Zu sehen ist die Familie Keitsch. Links steht die kleine Tochter, sie hat hellblonde, schulterlange Haare. Neben ihr sitzt ihre Mutter mit schulterlangen, braunen Haaren. Daneben sitzt Vater Keitsch. Er hat kurze braune Haare. (Foto: SWR)
Familie Keitsch trauert noch immer um Kater Balin. Vor allem die kleine Tochter vermisst ihn. Bild in Detailansicht öffnen
Auf einer Hanfläche liegt ein kleines graues Projektil. Das steckte im Bauch von Kater Balin. (Foto: SWR)
Dieses Projektil eines Luftgewehres steckte im Bauch von Kater Balin. Bild in Detailansicht öffnen
Kater Balin liegt auf der Seite. Er streckte die Hinterbeine weg und wird an der Seite von zwei Händen gehalten. Der Kater ist weiß-grau getigert. (Foto: SWR)
Der Kater war richtig verschmust und zutraulich. Bild in Detailansicht öffnen

Die Familie ist geschockt, dass schon wieder jemand auf eine ihrer Katzen geschossen hat und diesmal sogar das geliebte Tier gestorben ist. Vater Kirschan Keitsch fühlt sich ohnmächtig, wütend: "Warum es manche Menschen nötig haben, ihre Aggressionen, ihre Wut an einem Tier auszulassen. Das verstehe ich nicht." Tochter Nila hat nach Balins Tod oft nach ihrem Kater gefragt oder gerufen.

"Beim Schlafengehen hat sie wirklich geweint und seinen Namen gesagt."

Hat ein Nachbar auf die Katzen in Kenzingen geschossen?

Balin war ein Wildfang, ist oft durch das Wohngebiet getigert, durch fremde Gärten. Wurde ihm das zum Verhängnis? Familie Keitsch will darauf aufmerksam machen, dass in ihrer Wohngegend jemand auf Katzen schießt. Denn bereits auf ihre erste Katze Fee wurde geschossen. Die überlebte aber den Vorfall. Der Täter ist noch unbekannt, Familie Keitsch vermutet aber, ein Nachbar könnte dahinter stecken. Hat sogar einen konkreten Verdacht.

"Er wurde schon mit einem Luftgewehr gesehen", erzählt Stephanie Keitsch. Außerdem habe der Nachbar sich mehrmals über ihre Katze beschwert, da diese auf seinem Grundstück unterwegs war. "Er hat von uns verlangt, dass wir die Katze nicht mehr rauslassen", sagt Stephanie Keitsch.

Die Polizei ermittelt noch. Zum einen wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, zum anderen wegen Sachbeschädigung. Denn Tiere gelten in Deutschland als Sache.

Neue Katze muss drinnen bleiben

Inzwischen hat die Familie eine neue Katze: Dyson - aus dem Tierheim. Die Familie hat sich extra für eine Katze entschieden, die nur im Haus bleiben will. Dyson darf nicht auf Entdeckungstour gehen wie die anderen Katzen, Balin und Fee.

Dyson, die neue Katze der Familie Keitsch ist rot getigert. Sie hat grüne Augen und ist von vorne zu sehen. Stephanie Keitsch, eine Frau mit braunen Haaren und Brille, hält Katze Dyson im Arm und gibt ihr einen Kuss auf den Kopf. (Foto: SWR)
Dyson, die neue Katze der Familie Keitsch. Zur Sicherheit, muss die Katze im Haus bleiben.

"Um eben diese Gefahr zu umgehen, dass sie draußen erschossen werden", erklärt Stephanie Keitsch. Denn: "Muss man ja ganz klar so sagen: Hier werden draußen Katzen erschossen."

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