Sollte wegen der militärischen Auseinandersetzung in der Ukraine kein Gas mehr aus Russland geliefert werden, würde dies auch die Schweiz treffen. Vor dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat die Schweizer Regierung daher entschieden, neue Gaskraftwerke zu bauen. Der angeblich beste Standort dafür ist an der deutsch-schweizerischen Grenze - unter anderem in Kaiseraugst.
Kraftwerke sollen mögliche Stromlücke ab 2025 schließen
Sollte dieses Szenario tatsächlich eintreten, dass die Energieversorgung nicht mehr gewährleistet ist, sollen diese sogenannten "Reservegaskraftwerke" anspringen und Strom produzieren. Insgesamt 17 Standorte hat die Schweizer Bundesregierung ausgewählt - eines soll in der unmittelbaren Grenznähe zu Deutschland gebaut werden.
"Diese Reservegaskraftwerke sollen nur bei einem außerordentlichen Engpass zum Einsatz kommen und sie sollen klimaneutral betrieben werden."
Pläne stoßen auf wenig Begeisterung
Besonders erfreut über die Berner Pläne ist man in Kaiseraugst allerdings nicht. Denn für das betreffende Areal hat die Gemeinde andere, deutlich nachhaltigere Pläne. Man will hier in den Bereich Life-Science und Umwelttechnologien investieren. Ein Leuchtturmprojekt, wie Francoise Moser, Gemeindepräsident von Kaiseraugst betont.
"Da sollen Arbeitsplätze entstehen, ein Projekt, das ökologisch nachhaltig sein soll, ein Gaskraftwerk steht diametral dagegen."
Kommt es erneut zu Widerstand?
In Kaiseraugst war Mitte der 1970er-Jahre ein Kernkraftwerk geplant, scheiterte aber am erbitterten Widerstand der Bevölkerung. Dieses Szenario könnte sich 52 Jahre später wiederholen. Der Bau eines Gaskraftwerks in Kaiseraugst könnte erneut zu Protesten führen ist sich Moser sicher. "Dann hätten wir Kaiseraugst 2.0", sagt der Gemeindepräsident von Kaiseraugst.