SWR: Frau Pirch, welches Thema aus Ihrem Wahlkreis Emmendingen-Lahr ist Ihnen besonders wichtig?
Imke Pirch: Meine Schwerpunktthemen Gesundheit und Pflege sind durchaus auch hier Thema. Im Ortenaukreis geht es gerade ganz akut darum, dass Krankenhäuser geschlossen werden sollen und eine Zentralisierung im Ortenauklinikum stattfinden soll. Und da befürchten wir und die Menschen, die dort leben, dass die Grundversorgung in der Fläche nicht mehr gewährleistet ist. Ich wünsche mir, dass wir kommunale Gesundheitszentren haben, vielleicht Polikliniken, und dass eben die Krankenhäuser nicht ersatzlos gestrichen werden, sondern dass man sich am besten lokal mit allen, die davon betroffen sind, gute Lösung überlegt, dass die Gesundheitsversorgung trotzdem gesichert ist.
SWR: Wohnen wird immer teurer. Was wollen Sie dagegen unternehmen?
Pirch: Wir wollen unbedingt einen Mietendeckel bundesweit einführen, von dem natürlich auch die Menschen hier profitieren. Hier ist der Speckgürtel, der Einzugsbereich von Freiburg. Hier steigen die Mieten wie in Freiburg, und ein bundesweiter Mietendeckel setzt eine Obergrenze für die Mieten, die nicht überschritten werden darf, beziehungsweise die Mieten müssen reduziert werden. Und wir müssen Spekulationen mit Wohnraum und Boden erschweren durch ein Anti-Spekulations-Gesetz.
SWR: Wollen Sie lieber in die Opposition oder bei Rot-Rot-Grün mitregieren und in der Nato bleiben?
Pirch: Die SPD und die Grünen müssten sicherlich mit uns Linken keine so großen Abstriche in ihren sozialpolitischen Themen machen oder auch in der Frage der gerechten Verteilung, also steuerpolitischen Themen. Aktuell tendieren sie sehr zur FDP. Wir sind aber durchaus auch bereit, weiter eine starke Opposition zu sein, und quasi die Grünen und die SPD zu ihren sozialen Themen "hinzutragen" mit einer starken oppositionellen Stimme.
Das Interview führte SWR Reporterin Charlotte Schönberger