Aus Impfzentren werden Impfstützpunkte - und die Nachfrage ist groß. In Emmendingen etwa gibt es Warteschlangen von mehreren hundert Metern. Das alles in Windeseile wieder aufzubauen, habe viel Kraft und Mühe gekostet, sagt Organisatorin Katja Merz. Sie wundert sich über das Hin und Her in der Politik. Dass so viele Menschen schon am Eröffnungstag gekommen sind, freut sie. Das Ziel: 300 Impfungen am Tag allein in Emmendingen, 1.000 im ganzen Landkreis. Dafür sollte es genügend Impfstoff geben.
"In den letzten Tagen hat die Nachfrage nach den Booster-Impfungen stark zugenommen. Für unsere Kalkulation bis Ende des Jahres sind wir in jedem Fall sicher."
In Freiburg sind es andere Dimensionen, aber die gleichen Herausforderungen. 2.500 bis 3.000 Impfungen soll es dort täglich geben, bis Jahresende sollen 100.000 zusammenkommen.
Der Chefapotheker der Freiburger Uniklink, Martin Hug, warnt, dass der Impfstoff erst da sei, wenn er im Tiefkühler liege. Kritik an den politischen Entscheidungen äußert auch der ärztliche Leiter des Impfstütztpunkts in Freiburg, Thorsten Hammer. Die Impfzentren hätten Ende September nicht geschlossen werden dürfen, sagt er.
"Wir haben vorausgesehen, dass das die niedergelassenen Kollegen nicht alleine stemmen können."
Während die Stützpunkte in Emmendingen und Freiburg schon eröffnet sind, laufen in der Ortenau noch die Vorbereitungen. Dort soll ab Mitte Dezember geimpft werden, so Diana Kohlmann, die Leiterin der Impfzentren in der Ortenau. Dann können mindestens 5.000 Menschen täglich in den vier Ortenauer Kreis-Impfzentren in Offenburg, Lahr, Oberkirch und Haslach im Kinzigtal (alle Ortenau) versorgt werden.
In allen vier Städten wird zurzeit die Infrastruktur aufgebaut. Der Impfstoff sei beim Land Baden-Württemberg bestellt und zugesagt, Personal sei genügend vorhanden, sagt Diana Kohlmann. In Offenburg auf dem Messegelände soll es 18 Impfstraßen geben. In Lahr, Oberkirch und Haslach im Kinzigtal sind jeweils sechs Impfstraßen geplant. Termine können nicht gebucht werden. Wer die dritte Impfung bekommt, muss Kohlmann zufolge nicht so lange warten wie bei einer Erst- oder Zweitimpfung.