An dem Warnstreik der IG-Metall beteiligten sich Beschäftigte der Sick AG an den Standorten Reute, Waldkirch und Freiburg-Hochdorf. Die gemeinsame Kundgebung fand in Reute (Kreis Emmendingen) statt. Laut IG-Metall nahmen daran rund 700 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen teil. Fast zeitgleich waren bei der Zahoransky AG in Todtnau (Kreis Lörrach) rund 100 Beschäftigte im Warnstreik.
"Wir rackern alle für gute Gewinne der Unternehmer. Und jetzt wollen wir auch mal einen Teil davon abhaben."
Mehr Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie als je zuvor
In den kommenden Tagen sollen weitere Warnstreiks in Südbaden folgen. "Wir planen in dieser Tarifrunde mehr Warnstreiks als je zuvor in Südbaden", hieß es von der Gewerkschaft. Bereits am Dienstag hatten sich 180 Beschäftigte der Aluminium-Werke in Wutöschingen im Landkreis Waldshut am Warnstreik beteiligt. Zuvor hatte es unter anderem in Teningen und in Lörrach Warnstreiks gegeben. Seit dem Ende der Friedenspflicht Ende Oktober beteilitgten sich der IG Metall zufolge in ganz Baden-Württemberg mehr als 96.000 Beschäftigte an den Warnstreiks.
Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft IG Metall und dem Arbeitgeberverband Südwestmetall waren am Dienstagabend nach der vierten Gesprächsrunde ohne Einigung vertagt worden. Am 17. November wollen beide Seiten erneut versuchen, sich zu einigen.
IG-Metall: Inflation nicht bei Beschäftigten abladen
Die IG-Metall fordert für die Beschäftigten im Land acht Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hatte zuletzt eine Einmalzahlung von 3.000 Euro und eine unbezifferte Erhöhung der Gehaltstabellen bei einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten.
"Wir haben eine Nachfrage getriebene Rezession. Und der beste Weg, die zu verschärfen, ist, den Beschäftigten keine Entgelderhöhungen zu geben."
Arbeitgeber sehen sich auch in schwieriger Lage
Auch die Unternehmen sind von den gestiegenen Preisen betroffen, unterstreicht Cornelia Reinecke, die Personalleiterin der Sick AG. Dazu komme die Krise bei der Energieversorgung und die Materialknappheit, erklärt sie.
"Die Materialien fehlen teilweise bei uns in der Produktion und wir können Kundenaufträge nicht mehr so schnell bedienen. Das ist für uns tatsächlich auch eine kritische Situation."
Beide Seiten argumentieren also mit der hohen Inflation. Der Arbeitskampf könnte sich noch weiter zuspitzen.