Der Rhein bei Kehl
Im Ortenaukreis ist der Rheinpegel Kehl-Kronenhof in der Nacht auf Donnerstag ein gutes Stück gefallen, dann aber wieder angestiegen und vorerst ist nicht mit einer Trendwende zu rechnen. In Neuried-Altenheim ist deshalb ein Polder auf eine Flutung vorbereitet worden. Absperrungen sind aufgebaut und technische Bauwerke in Stellung gebracht. Noch am Abend sollten sie einsatzbereit sein.
Entscheidung in der Nacht
Die Entscheidung, ob geflutet wird, fällt laut Regierungspräsidium Freiburg allerdings erst in der Nacht. Ausschlaggebend ist der Pegel Karlsruhe Maxau. Wenn der eine kritische Marke erreicht hat, könnte eine Polder-Flutung Entlastung bringen.
Auf französischer Seite des Rheins haben die Behörden bereits entschieden, dass Wasser in die Rückhalteräume Polder Erstein und Île du Rohrschollen eingeleitet wird. In Erstein sollte die Flutung noch am Donnerstagabend beginnen. Der Rückhalteraum Île du Rohrschollen am Kulturwehr Kehl soll in der Nacht geflutet werden.
In Deutschland wie in Frankreich appellieren die Behörden ganz eindringlich an die Menschen, den Poldern fern zu bleiben. Denn wenn geflutet wird, müssen sich viele Tiere vor dem Wasser in Sicherheit bringen und das geht schlecht, wenn sie von Schaulustigen umzingelt sind.
Die Brigach auf der Baar

Die Brigach in der Villinger Innenstadt beim Bahnhof fließt sehr ruhig vor sich hin. Von Hochwasser ist da gerade keine Spur. Das war dieser Tage aber auch schon anders. Hier wurde vor ein paar Tagen ein Behelfsdamm gebaut, weil hier ein Pegel gebaut werden soll. Aber der hat den Wassermassen vor zwei Tagen dann doch nicht Stand gehalten. Ruhig ist es auch an der Donau, in Friedingen beispielsweise. Da ist der Pegel zwar deutlich gestiegen, aber zumindest dort ist die Donau noch brav im Bett. Und falls der Pegel doch noch steigen sollte oder die Pegel: Die Feuerwehr ist auf jeden Fall in Bereitschaft und darauf vorbereitet.
Die Wiese in Lörrach

In Lörrach ist die Wiese zwei bis drei Meter über das Ufer getreten. In der Nähe der Tüllingerstraße waren gestern noch Holzstege zu sehen, die ins Wasser ragen, die sind mittlerweile unter Wasser. Die Feuerwehr hat am Donnerstagmorgen sicherheitshalber obdachlose Menschen weggeschickt, die normalerweise immer am Ufer der Wiese unter den Brücken übernachten.

Seit Mittwoch sind sind die Radunterführungen entlang der Wiese gesperrt. Die Feuerwehr erwartet aber, dass sich die Lage entspannt und die Wiese bis Freitagmorgen wieder in ihr Flussbett zurückgekehrt ist. Das zeigen auch die Daten der Hochwasserzentrale für die Wiese, zwanzig Kilometer flussaufwärst am Messpunkt bei Zell im Wiesental ist der Pegel wieder gesunken. Die Lage ist in Lörrach also nicht bedenklich, trotzdem rät auch die Stadt davon ab am Ufer spazieren zu gehen.

Der Hochrhein in Waldshut
Am Rheinufer, am Fuße der Waldshuter Altstadt hat sich der Rhein in einen breiten, hohen und sehr braunen Fluss verwandelt. Hier fließt die Aare in den Rhein und bringt Wassermassen aus der Schweiz mit. In der Schweiz herrscht in weiten Teilen bis Freitag noch höchste Hochwassergefahrenstufe.
Trotzdem sind die Menschen am Hochrhein vergleichsweise entspannt. Es gibt nur kleine Überschwemmungen: Campingplatz, Minigolfanlage, Sportplatz, Gärten, Uferwege. Da überall gibt es braune Seen, das ist das Übliche, darauf ist man vorbereitet.

Weiter flussabwärts ist das Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern. Da sind die Inseln alle überspült, wo die Menschen normalerweise mit ihren Booten anlegen. Auch keinen Schaulustigen wird empfohlen hier herzukommen, die Strömung ist einfach lebensgefährlich.