Hochrheinbahn wird elektrifiziert und ausgebaut (Foto: SWR, Petra Jehle)

Baupläne veröffentlicht

Elektrifizierung der Hochrheinbahn kommt ins Rollen

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Katharina Seeburger
Eine Frau mit dunkelblonden Haaren lacht in die Kamera. Ihre Haare sind etwas länger als schulterlang. Katharina Seeburger trägt einen gestreiften Pullover in blau, rosa und grau. (Foto: SWR, Laura Könsler)

Zu voll, zu laut und oft zu spät - die Hochrheinbahn ist für Pendler und Anwohner zwischen Basel und Waldshut immer wieder ein Ärgernis. Jetzt endlich kommt Besserung in Sicht.

Die Elektrifizierung der Hochrheinbahn zwischen Basel und Erzingen (Kreis Waldshut) kommt endlich voran. Jetzt liegen in den Gemeinden entlang der Strecke die Pläne öffentlich aus. Das Projekt kostet 290 Millionen Euro. 2023 will die Bahn mit vorbereitenden Bauarbeiten beginnen, ab 2027 sollen elektrische Züge fahren. Noch sind sie mit Dieselantrieb unterwegs.

Bahnsteige werden verlängert und barrierefrei

Auf den 75 Kilometern zwischen Basel und Erzingen werden Oberleitungen gebaut. Rheinfelden, Bad Säckingen und Waldshut-Tiengen bekommen je eine weitere Haltestelle. Außerdem sollen an den Stationen Lauchringen und Tiengen stillgelegte Gleise reaktiviert werden. Damit werden die Stationen zu sogenannten Kreuzungsbahnhöfen ausgebaut.

Die Bahnsteige sollen barrierefrei werden. Zum Beispiel bekommt der Bahnhof Rheinfelden (Kreis Lörrach) Aufzüge zu den Gleisen. Und die Bahnsteige werden verlängert, damit längere Züge fahren und halten können. Bei den Bauarbeiten wird in den nächsten Jahren auch der Zugverkehr beeinträchtigt, sagt Projektleiter Ronald Heil.

"Wir möchten möglichst wenig Schienenersatzverkehr fahren und möglichst viel mit der Bahn. Wir werden aber auch in einzelnen Bereichen, zum Beispiel beim Rappensteintunnel in Laufenburg, eine Vollsperrung über mehrere Monate bis zu einem Jahr etwa haben und können da auf Busverkehr nicht verzichten."

Elektrifizierung der Hochrheinbahn (Foto: SWR, Katharina Seeburger)
Reges Interesse beim Info-Abend zum Ausbau der Hochrheinbahn in Rheinfelden Katharina Seeburger

Bis die Hochrheinbahn fertig ist, sollen Doppelstockzüge fahren, um die vollen Züge zu entlasten. Ab 2027 soll sich das Angebot auf der Hochrheinbahn dann generell verbessern, verspricht Projektleiter Ronald Heil: "Wir werden mit mehr Zügen und mit modernen Zügen auf der Strecke fahren." Dadurch könne die Frequenz und auch die Zuverlässigkeit erhöht werden.

Halbstundentakt und Anbindung ans Basler S-Bahn-Netz geplant

Das bedeutet konkret: Der Interregio-Express nach Singen zum Beispiel soll dann alle 30 Minuten fahren, nach Ulm und Konstanz einmal pro Stunde. Die Regionalbahn zwischen Basel und Waldshut alle 30 Minuten - sie soll zu dem in das trinationale S-Bahn-Netz im Raum Basel eingebunden werden; mit direkten Verbindungen nach Koblenz (Schweiz) und Anschlüssen zur S-Bahn Zürich.

Seit den 1980-er Jahren wird über die Elektrifizierung diskutiert

Seit den 1980-er Jahren wird über die Elektrifizierung der Hochrheinbahn diskutiert. Jetzt ist endlich Schwung in die Sache gekommen. Das Eisenbahnbundesamt hat die Pläne geprüft, nun können sich Bürgerinnen und Bürger dazu äußern. Und auch die Kommunen: Die Stadt Waldshut-Tiengen hat bereits angekündigt, von ihrem Einspruchsrecht gegen die Umgestaltung des Bahnhofs Gebrauch machen zu wollen. Der Baubeginn könnte sich dadurch verzögern.

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