Das Modell von einem Herz im Deutschen Museum in München. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Sven Hoppe)

Herzwochen: Ortenau-Klinikum macht auf "Vorhofflimmern" aufmerksam

Einstündige Herz-Operation kann Schlaganfall verhindern

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Ulf Seefeldt

Das Herz im Fokus: Die Deutsche Herzstiftung klärt auf, das Ortenau-Klinikum beteiligt sich. Rechtzeitige Operationen verhindern Schlimmeres.

In diesem Monat finden wieder die Herzwochen statt - veranstaltet von der Deutschen Herzstiftung. Das Ortenau-Klinikum beteiligt sich und will die Menschen für das Thema sensibilisieren.

Es kann jeden von uns treffen, gerade, wenn wir älter werden: das Herz spielt nicht mehr richtig mit, schlägt unregelmäßig, es kommt zum sogenannten "Vorhofflimmern". Im schlimmsten Fall droht sogar ein Schlaganfall. So weit muss es aber gar nicht kommen, sagt das Ortenau-Klinikum. Ziel ist es, die Menschen aufmerksam zu machen.

"Ich hatte ständig Herzklopfen und konnte nicht gut schlafen".

Diagnose Vorhofflimmern

Der 54-jährige Bernd Reifenschweiler kann heute wieder strahlen. Im Januar war das nicht so. Da war der Schreinermeister aus Friesenheim-Oberschopfheim (Ortenaukreis) überarbeitet, konnte nicht mehr gut schlafen und hatte erhebliche gesundheitliche Probleme. "Ich hatte ständig Herzklopfen und einen erhöhten Puls. Als es immer schlimmer wurde, bin ich dann ins Krankenhaus", erzählt er. Nach der ersten Untersuchung im Ortenau-Klinikum in Lahr wurden Bernd Reifenschweiler zunächst Medikamente verschrieben. Die Diagnose war eindeutig: "Vorhofflimmern".

Mit einem Katheter in Richtung Herz

Dann wurde ein Operations-Termin festgelegt. Den etwa einstündigen Eingriff vorgenommen hat Oberarzt Luca Trolese, Leiter der der Rhythmologie. Der macht solche Operationen täglich. Mit einem Katheder geht es über die Leiste in Richtung Herz. Venen werden dann vom linken Vorhof elektrisch getrennt. Die Erfolgsaussichten liegen bei über 80 Prozent.

Das Ortenau-Klinikum will die Menschen zum Thema "Vorhofflimmern" sensibilisieren, ohne dabei Angst zu machen. Anlass sind die Herzwochen, die jedes Jahr im November stattfinden, veranstaltet von der Deutschen Herzstiftung. Professor Philipp Diehl, Chefarzt und Kardiologe am Ortenau-Klinikum sagt: "Ab Mitte 50 steigt das Risiko, "Vorhofflimmern" zu bekommen. Wer einen unregelmäßigen Puls spürt, sollte zum Arzt gehen und den Blutdruck messen lassen." Denn im schlimmsten Fall kann das "Vorhofflimmern" zu einem Schlaganfall führen.

Bernd Reifenschweiler aus Friesenheim-Oberschopfheim hat also alles richtig gemacht. Er hat auf seinen Körper gehört und sich frühzeitig in Behandlung begeben. Gleich nach der Operation hat er gemerkt, dass sein Herz wieder regelmässig schlägt. Er kann wieder ganz normal arbeiten und sich belasten. Er hat aber seine Lehren gezogen: er schläft mehr und trinkt weniger Alkohol.

In der SWR-Sendung DOC Fischer geht es um die Früherkennung von Vorhofflimmern mittels smarter Armbanduhren

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