Viele Container stehen am Rand vom Rhein. (Foto: SWR)

"Es muss Regnen"

Hafen in Kehl: Weniger Umsatz wegen Niedrigwasser

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Paula Zeiler
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Ulf Seefeldt

Durch das Niedrigwasser im Rhein macht der Hafen in Kehl im Ortenaukreis derzeit weniger Umsatz. Denn Firmen im Hafen können nicht mit Rohstoffen versorgt werden.

Der Rheinhafen in Kehl ist vom Umschlag her der siebtgrößte Hafen in Deutschland. Jedes Jahr werden hier fast sieben Millionen Tonnen Güter umgeschlagen - über das Wasser, aber auch über die Schiene und die Straße. 100 Firmen sind hier ansässig. Zu ihnen gehören die Badischen Stahlwerke oder die Papierfabrik Koehler. Jedoch können sie derzeit nicht so produzieren, wie sie wollen. Es kommen einfach keine Rohstoffe an. Der Grund: im Rhein gibt es zu wenig Wasser. Das führt zu weniger Umsatz im Kehler-Hafen.

Viele Container stehen am Rand vom Rhein. (Foto: SWR)
Am Hafen in Kehl werden derzeit 100.000 Tonnen weniger umgeschlagen.

Die Firmen im Hafen in Kehl können nicht richtig produzieren

Hafendirektor Volker Molz nennt die Situation dramatisch. 100.000 Tonnen weniger werden derzeit pro Monat im Kehler Hafen umgeschlagen. Und das schon seit dem Frühjahr. "Es muss regnen", sagte der Hafendirektor.

"Die Schiffe können momentan nur 25% ihrer Kapazität beladen."

Hafen in Kehl fordert mehr Gleise

Gerade weil in Zukunft wegen des Klimawandels häufiger mit Niedrigwassern zu rechnen ist, fordert der Kehler Hafen von der Deutschen Bahn, in die Infrastruktur zu investieren. Es müssten dringend neue Gleise gebaut werden, um eben mehr Güter über die Schiene umschlagen zu können. Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis90/Die Grünen) will hier unterstützen. Das hat er bei seinem Besuch am Freitag im Hafen angekündigt.

"Wichtig ist, dass wir den vergleichsweise ökologischen Transport vom Wasser nicht auf die Straße bringen."

Niedrigwasser zwingt Güter vom Wasser auf die Gleise

Hafendirektor Volker Molz freut sich über die Unterstützung aus dem Stuttgarter Verkehrsministerium. Er denkt dabei vor allem an die Unternehmen im Hafen: "Die Stahlwerke oder die Papierfabrik nicht produzieren können. Und irgendwann mal vielleicht, wenn das nicht funktioniert, über den Standort nachdenken muss. Die Firmen haben eine grundsätzliche Philosophie, dass 60% der Mengen über die Binnenschifffahrt kommen und 40% mit der Bahn." Niemand wolle, dass die Güter am Ende per Lkw transportiert werden müssten, so Molz.

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