Der Grund für das plötzliche Umstürzen der Hängebuche im Freiburger Stadtgarten ist ein Pilzbefall durch den Riesenporling. Dieser erzeuge eine Weißfäule, zersetze die Wurzeln und nehme dem Baum dadurch seine Standfestigkeit, teilte Martin Wehrhausen, Leiter des Sachgebiets Baumschutz und Baumpflege der Stadt Freiburg, am Montag mit.
Stadt wollte Standfestigkeit des Baumes prüfen
Dass der über 100 Jahre alte Baum von einem Pilz befallen war, sei der Stadt bekannt gewesen. "Wir haben vor zwei Wochen Fruchtkörper am Stamm des Baumes entdeckt", sagt Wehrhausen. Um den Zustand des Baumes zu untersuchen, sei ein Zugversuch in den nächsten Wochen geplant gewesen. "Da wird über ein Seil eine Zugkraft aufgebracht und anhand der Gegenkraft kann man herausfinden, wie hoch die Standfestigkeit und die Elastizität im Holz noch sind", erklärt Wehrhausen.
Bis auf die bräunlich-schwarzen Pilzringe knapp über der Erde am Stamm des Baumes, machte die Hängebuche den Eindruck eines gesunden, kräftigen Baumes mit grüner Blättern.
Es sei nicht möglich, unter den Baum zu schauen. In Zukunft könnte dieses Ereignis dazu führen, dass Bäume schneller gefällt werden, sagt der Baumpfleger, der mit seinen Mitarbeitenden für 42.000 Bäume im Freiburger Stadtgebiet zuständig ist.
Zum Glück keine Verletzten
Am Samstagnachmittag waren gegen 15.45 Uhr mehrere Anrufe über Notruf bei der Polizei eingegangen, dass ein großer Baum im Stadtgarten Freiburg umgestürzt sei und möglicherweise auch Menschen verletzt sein könnten. Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei waren vor Ort. Glücklicherweise konnte sehr schnell festgestellt werden, dass keine Person zu Schaden gekommen war. Die alte Hängebuche, mehrere Tonnen schwer, war vollständig umgefallen – ohne starken Wind oder Fremdeinwirkung auf den Baum
Das Gelände um den Baum wurde abgesperrt. Es besteht keine Gefahr für Besucherinnen und Besucher des Stadtgartens, so die Polizei. Am Dienstag soll der Baum abtransportiert werden.