Am Samstagabend gegen 20:40 Uhr war in der Lagerhalle eines Industriebetriebes in Müllheim (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) nahe der Bundesstraße 378 ein heftiges Feuer ausgebrochen. Da in der Halle gelagerte Lösungsmittel ausgelaufen sind und durch die Chemikalien akute Explosionsgefahr herrschte, wurde ein Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst.
Zu wenig Wasserdruck erschwerte die Löscharbeiten
"120 Einsatzkräfte mit 25 Feuerwehrfahrzeugen waren im Einsatz und konnten Schlimmeres verhindern", sagte der Kommandant der Müllheimer Feuerwehr, Michael Stöcklin, am Montag. Er sei mit der reibungslosen Zusammenarbeit mehrerer Wehren zufrieden gewesen. Allerdings habe es in der ersten Phase des Großeinsatzes einen Zeitverzug gegeben, weil ein Hydrant zu wenig Wasserdruck hatte und somit ausfiel. Die Unterversorgung musste durch einen weiter entfernten Hydranten überbrückt werden. Derzeit wird überprüft, ob Arbeiten an der Rheintalbahn der Grund für den Ausfall der Wasserversorgung war.
Schaulustige behinderten die Feuerwehr vehement
Die Brandursache und die Höhe des Schadens seien laut Polizei auch nach dem Wochenende noch unklar. Zudem seien die Löscharbeiten durch einen Journalisten behindert worden. Außerdem wurde einem Löschtrupp der Feuerwehr von Schaulustigen vehement vorgeworfen wertvolles Trinkwasser zu verplempern, hieß es weiter.
Besonnen und professionell: Polizei lobt Feuerwehren
Polizeioberrat Thomas Müller hebt dagegen hervor, dass durch die rechtzeitigen Löscharbeiten eine mittlere Katastrophe verhindert worden sei, nämlich eine Explosion und ein Übergreifen des Feuers auf das Fabrikgelände. Für das Verhalten der Schaulustigen gegenüber der Feuerwehr habe er "Nullkommanull Verständnis".
Brandursache unklar: Kripo ermittelt und sucht Zeugen
Da Brandstiftung zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden kann, hat die Kriminalpolizei Freiburg die Ermittlungen übernommen. Sie bittet Zeugen, die am Samstagabend in der Nähe des Brandortes waren, sich zu melden. Telefon: +49 761 8822880.