Der Rheinfall bei Schaffhausen (Schweiz), 150 Meter breit und 23 Meter tief, ist einer der größten Wasserfälle Europas. Noch stürzen gewaltige Wassermassen in die Tiefe, doch Umweltschützer in der Schweiz sind bestürzt: Am Rheinfall könnte theoretisch ein weiteres Wasserkraftwerk gebaut werden. Ein solcher Bau war bislang per Gesetz verboten. Aber nun hat das Kantonsparlament das Wasserwirtschaftsgesetz geändert.
Könnte der Rheinfall zum Rinnsal verkommen?
Umweltschützer befürchten, dass der Rheinfall zu einem Rinnsal verkommt, sollte ein neues Wasserkraftwerk gebaut werden. Martina Munz, Nationalrätin und Präsidentin von der Wasserschutzorganisation "Aqua Viva", fordert, das Naturschauspiel nicht zu schmälern, sondern in Szene zu setzen und zu erhalten.
Mindest-Abflussmenge soll Rheinfall schützen
Der Schaffhausener Kantonsrat Christian Heydecker dagegen findet die Sorgen unbegründet. Im Gesetz sei eine Mindest-Abflussmenge für den Rheinfall verankert. Diese Menge liege deutlich über dem was in den vergangenen Monaten den Rheinfall herunter geflossen ist.
"Von daher können wir Entwarnung geben, der Rheinfall bleibt ein Rheinfall."

Trotzdem stellt sich die Frage: Warum den Rheinfall gefährden? Aus Sicht von Martina Munz müsse die Schweiz vielmehr in Photovoltaik investieren als in Wasserkraft. Bei der Photovoltaik nutze die Schweiz erst vier Prozent, bei der Wasserkraft schon 95 Prozent des Potentials.
"Der Rheinfall gehört deshalb nicht verbaut."
Geschehen wird erstmal nichts. Denn die Zustimmung des Schaffhausener Stimmvolks ist obligatorisch - und hat schon 2014 gegen ein neues Wasserkraftwerk gestimmt.