Eine Folge knapper Kassen: geschlossene Schwimmbäder (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Roland Weihrauch)

Geänderte Öffnungszeiten und kälteres Wasser

So wirkt sich die Energiekrise auf Südbadens Schwimmbäder aus

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AUTOR/IN
Marleen Beisheim

Steigende Öl- und Gaspreise, Personalmangel und Lieferengpässe beim Chlorgas - derzeit stehen Südbadens Schwimmbäder vor Herausforderungen. Das bedeutet Einschränkungen für die Badegäste.

Wer aktuell ins Schwimmbad geht, muss damit rechnen, vor verschlossenen Türen zu stehen oder den Fuß in kühleres Wasser zu tauchen. Energiekrise, Personalmangel und Lieferengpässe machen sich auch in Südbaden bemerkbar.

Temperatur verändert

Geänderte Öfnungszeiten

Chlorgas-Lieferengpass

Freiburg: Wasser- und Lufttemperatur gesenkt

Die Regio Bäder Freiburg haben das Wasser in den Hallenbädern um ein Grad gesenkt. Soll sollen 20 Prozent der Energie eingespart werden. Es geht nicht nur darum, die Temperatur in den Becken zu senken, sagt Oliver Heintz, Geschäftsleiter der Bäder und Freizeitanlagen. Auch die Lufttemperatur müsse runter. "Aber wenn die Lufttemperatur in den Hallenbädern zu gering ist, kann das Holz Risse bekommen“, sagt Heintz und zeigt auf einen Holzbalken an der Keidel-Therme. Energiesparen in Schwimmbädern sei ein Balanceakt.

Hallenbäder benötigen mehr Energie als Freibäder. Die Freiburger Freibäder werden nicht beheizt; das Dreisambad in Kirchzarten (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) hingegen schon. "An Tagen wie heute - wir haben strahlend blauen Himmel und Sonne - brauchen wir keine weitere Heizung", sagt Kurbetriebsleiter Dorian Vedder an einem Nachmittag im Juli. Aktuell sei das Wasser 22 Grad warm. In diesem Freibad übernimmt die Sonne das Heizen über sogenannte Solarabsorber. Sie funktionieren wie ein Gartenschlauch. Die Sonne erhitzt das Wasser in den Absorbermatten, anschließend wird es ins Schwimmbecken geleitet. Zu Beginn der Saison werde das Beckenwasser außerdem über ein Blockheizkraftwerk erwärmt, erklärt er.

Emmendingen: Montags geschlossen wegen Personalmangels

Im Freibad Emmendingen, das technisch ähnlich ausgerüstet ist, macht sich Schwimmeister Jörg Steiger momentan weniger Sorgen über die Energie, sondern vielmehr über die Personalsituation: "Momentan habe ich einen jungen Fachangestellten und einen Rettungsschwimmer ganzjährig eingestellt. Das ist natürlich für die Größe von unserem Bad zu wenig." Wegen Fachkräftemangels klebt nun am Eingang des Bades der Hinweis: "Bis zum Saisonende montags geschlossen."

Denzlingen: Chlorgas ist knapp

Das Personal knapp, ebenso wie andernorts in Südbaden das Chlorgas. Deswegen ist etwa das Hallenbad des "Mach‘ Blau" in Denzlingen (Landkreis Emmendingen) zurzeit geschlossen. 

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Marleen Beisheim