Fahrradfahrer in der Weiler Pop-up-Fußgängerzone (Foto: SWR)

1.000 Unterschriften mehr als erforderlich

Fußgängerzone in Weil am Rhein: Es kommt wohl zum Bürgerentscheid

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Laura Könsler, Matthias Zeller

2.466 Unterschriften für einen Bürgerentscheid zur Fußgängerzone in Weil sind abgegeben. Nun wird die formale Richtigkeit geprüft.

Kritiker der Gemeinderatsentscheidung zur Einführung einer Fußgängerzone in Weil am Rhein haben im Rahmen ihres Bürgerbegehrens im dortigen Rathaus nach eigenen Angaben fast 2.500 Unterschriften abgegeben. Das sind rund 1.000 mehr, als für einen Bürgerentscheid erforderlich waren.

Der Initiator des Weiler Bürgerbegehrens, Taylan Kahraman sagte dem SWR:

Unterschriften müssen noch geprüft werden

Die Stadtverwaltung prüft die Unterschriften jetzt auf ihre Gültigkeit und kontrolliert dabei unter anderem, ob es sich bei den Unterzeichnern um Bürgerinnen und Bürger von Weil am Rhein handelt. Wenn alles formal in Ordnung ist, wird der Bürgerentscheid voraussichtlich im nächsten Frühjahr stattfinden.

Unterschriften für ein Bürgerbegehren zur geplanten Fußgängerzone in Weil am Rhein werden abgegeben (Foto: SWR, Laura Könsler)
Weiler Hauptamtsleiterin Annette Huber (li.) nimmt die Unterschriften für ein Bürgerbegehren zur geplanten Fußgängerzone entgegen, die Taylan Kahraman, Heide Walker und Christa Arnold gesammelt haben.

Weiler Gemeinderat verschiebt Thema Fußgängerzone nach Protesten

Über die Schaffung einer Fußgängerzone ist in Weil am Rhein in den vergangenen Jahrzehnten teilweise leidenschaftlich diskutiert worden. Eigentlich wollte die Stadt die Fußgängerzone gleichzeitig mit der Eröffnung des neuen Shoppingcenters Dreiländergalerie im vergangenen Monat einrichten. Aber dazu kam es nicht: Nach Protesten von Weiler Geschäftsleuten wurde die Einführung der Fußgängerzone vom Gemeinderat auf den 15. April nächsten Jahres verschoben.

Stärkung des Zentrums oder Kundenverluste und Ärger wegen Umfahrung?

In der Innenstadt gehen die Meinungen über Vor- und Nachteile einer Fußgängerzone auseinander. Während die Stadt sich durch sie eine Stärkung des Zentrums verspricht, befürchten einige Händler Verluste. Eine Fußgängerzone würde dazu führen, dass Kunden nicht mehr vor den Läden parken können. Sie müssten den Abschnitt der Hauptstraße zwischen Sparkassenplatz und sogenanntem Schlaufenkreisel bei der Dreiländergalerie umfahren. Für diese Umfahrung würden aber unter anderem die B3 und die Zollfreie Straße dienen, aber auch kleine Straßen in innerstädtischen Wohnquartieren. Das wiederum sorgt für Protest der dortigen Anwohner

Initiator kritisiert: Stadt hat Bürger und Geschäftsleute nicht genug eingebunden

Noch vor einem Monat hatte sich Weils Baubürgermeister Martin Gruner trotz allem optimistisch gezeigt: "Mit Blick auf die Fußgängerzone und mit Blick auf die Konkurrenz haben sicher nicht alle ihren Frieden. Aber wir sind auf einem guten Weg". Das war kurz bevor das Bürgerbegehren bekannt wurde. Taylan Kahraman, der Initiator des Bürgerbegehrens und Weiler FDP-Vorsitzende, kritisiert, die Stadt habe Geschäftsleute und Anwohner bei ihren Entscheidungen nicht ausreichend eingebunden. Die Stadt Weil am Rhein will vor dem mutmaßlichen Bürgerentscheid nun eine Informations-Offensive starten.

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