Absage des Freiburger Weihnachtsmarkts drei Tage nach Eröffnung: Die Weihnachtsbäume werden auf einen Wagen gesammelt. (Foto: SWR, Viola Maury)

Großer Frust bei Marktbeschickern und Besuchern

Einzäunung nicht möglich: Freiburger Weihnachtsmarkt endet vorzeitig

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Robert Wolf
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Monika Buchdunger

Abruptes Ende für den Freiburger Weihnachtsmarkt: Wegen der neuen Corona-Verordnung müssen die Marktbeschicker nach knapp einer Woche ihre Stände wieder abbauen.

Die Stimmung in der Freiburger Innenstadt ist auf dem Nullpunkt. Nach einem hoffnungsvollen Start vor einer Woche heißt es auf dem Weihnachtsmarkt nun schon wieder Kisten packen. Die Weihnachtsbäume werden abgeräumt und die Buden geschlossen. Die Marktbeschicker müssen die Absage erst noch verdauen.

"Wir sind sprachlos und wir können es noch gar nicht richtig fassen! Es ist unsere Existenz und die Ware ist da. Es ist alles gemacht. Und ja, wir sind schon sehr, sehr betroffen."

Corona-Kontrollen ohne Zaun kaum möglich

Die Freiburger Wirtschaft,Touristik und Messe-Gesellschaft (FWTM) als Veranstalterin hatte zuvor gemeinsam mit den Beschickern entschieden: Nach nur sechs Tagen ist wieder Schluss. Laut der neuen Corona-Verordnung hätte der Markt unter anderem eingezäunt und die Besucherzahl halbiert werden müssen. Das wäre laut FWTM nicht mehr wirtschaftlich und auf die Schnelle auch nicht machbar gewesen.

Die Besucher sind enttäuscht und sauer

Linda Schimanski ist mit der Familie noch schnell auf den Weihnachtsmarkt gekommen, um einen letzten Glühwein zu trinken, bevor Schluss ist. Sie fühlt mit den Beschickern und äußert sich so: "Ohne Worte, geschockt, sauer, enttäuscht. Das ist nicht euer Ernst. Aber ich komme jetzt noch mal auf einen Glühwein, um mich noch mal auf den Schock zu betrinken."

Schwacher Trost: Erstattung der Standgebühren

Die Stadt Freiburg verspricht, den Schaustellern die Standgebühren bis Weihnachten zu erstatten. Das hebt die Stimmung von Wolfgang Rudolf auch nicht mehr. Er entfernt schon die Tannenzweig-Deko an seinem Stand. Für ihn ist es der zweite Weihnachtsmarkt, der ausfällt. Der Marktbeschicker befürchtet auf den Kosten sitzen zu bleiben. Zwar habe er nach den Verschärfungen der Corona-Regeln schon mit einer Absage gerechnet, weh tue es aber trotzdem.

"Also, wir haben nichts mehr. Wir werden jetzt unser Lager sortieren und vielleicht noch die eine oder andere Ware irgendwo verkaufen können. Und ansonsten bleibt uns nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass es nächstes Jahr irgendwann im späten Frühjahr wieder besser ist."

Wolfgang Rudolf rät den Menschen sich impfen zu lassen, sonst käme keine Normalität mehr rein, ist er überzeugt. Dann ginge es immer so weiter. Und das dürfe nicht sein. Seine Branche leide ganz besonders unter der Pandemie.

Indes haben auch andere Gemeinden in Südbaden ihre Weihnachtsmärkte abgesagt. Darunter Emmendingen, Rheinfelden, Waldshut, Rottweil und Villingen-Schwenningen. In Offenburg, wo der Markt umzäunt ist, hofft man, eine Absage vermeiden zu können. In Straßburg soll der älteste Weihnachtsmarkt Frankreichs am Freitag starten.

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