Unter dem Motto "Alte Bahn sucht neuen Job" hat die Freiburger Verkehrs AG (VAG) für ihre ausrangierten Straßenbahnen aus den 1980-er Jahren Interessenten gesucht. Nach Wunsch des Aufsichtsrats sollten die Bahnen des Typs GT8 K nicht einfach verschrottet werden. Sie sind ein Teil Freiburger Stadtgeschichte. Vier der alten Bahnen gehen nun unentgeltlich an ausgewählte soziale Projekte in Südbaden und Niedersachsen. Für die Reise in den Norden wurde der erste der vier 33 Meter langen Achtachser am Dienstag im VAG Zentrum zerteilt.
"Die Bahn wird bei uns angebetet, verehrt, die nächsten 100 Jahre. Wir bauen einen kleinen Mini-Bahnhof."
Die alte Straßenbahn wurde nach der Zerlegung in drei Teile mit Schwertransportern nach Rüspel/Niedersachsen nahe Bremen auf den Hof der Kliemannsland GmbH gebracht, einer rund um den Youtuber und Unternehmer Fynn Kliemann gewachsenen Kreativstätte junger Menschen. Die Wagen sollen dort Raum für Ideen bieten, etwa für Workshops, moderne Formen von "Co-Working-Space", oder auch für einen Schlafwagen". Die Kliemannsland GmbH rechnet für den Transport mit Kosten von rund 30.000 Euro.

Eine Straßenbahn muss durch das Höllental
Die VAG verschenkt außerdem drei weitere Bahnen an soziale Projekte. Eine von ihnen wird künftig vom Freiburger BürgerInnenverein Rieselfeld als Treffpunkt genutzt und eine von Clubkultur e.V. Freiburg. Eine Herausforderung wird der Transport für die vierte Bahn, die als "Ess-Bahn" im Gasthof Bären in Titisee-Neustadt genutzt werden soll. In den Schwarzwald wird die 38 Tonnen schwere Straßenbahn am Stück durch das Höllental geschafft. Der Transport ist abhängig vom Wetter im Dezember oder Januar geplant.