Blick auf das Theater in Lwiw, Freiburgs Partnerstadt in der Ukraine (Foto: SWR, Anita Westrup)

Solidarität in Kriegszeiten

Freiburgs Oberbürgermeister Horn zieht Bilanz nach Reise in ukrainische Partnerstadt Lwiw

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Christoph Ebner
Anita Westrup
Anita Westrup (Foto: SWR)
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Jan Lehmann
SWR Redakteur Jan Lehmann (Foto: SWR)
Dorothee Soboll
Dorothee Soboll, SWR Studio Freiburg (Foto: SWR)

Der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn war 24 Stunden in der Ukraine. Er besuchte am Freitag gemeinsam mit einer kleinen Delegation die Partnerstadt Lwiw.

Nach seiner Reise in die Ukraine hat Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) am Montag angekündigt, die Partnerstadt Lwiw zusätzlich zu unterstützen. Konkret geht es laut Stadtverwaltung um Gelder für drei Containerdörfer für Geflüchtete, ein Projekt für sogenannte "Tiny Houses", ein Zentrum für Verwundete aus der ganzen Ukraine und um einen Projektantrag für die Arts Academy, um Künstlerinnen und Künstlern zu helfen. Laut Horn ist dafür insgesamt eine Million Euro an Spendengeldern vorgesehen, 100.000 Euro will die Stadt wohl dazugeben.

Horn hat während seiner Reise nach Lwiw am Freitagmittag unter anderem ein Krankenhaus besucht. Das "Sanct Nicholas Children Hospital" gehört zu den größten Krankenhäusern in der Ukraine. Dort werden viele Kriegsopfer behandelt.

Mithilfe von Spendengeldern aus Freiburg konnten unter anderem Notstrom-Aggregate an die Klinik geliefert werden, berichtet Horn im Interview mit dem SWR. Auch die Uniklinik Freiburg stehe in einem engen Austausch mit dem Krankenhaus und liefert regelmäßig Medikamente in die Partnerstadt. Seit Kriegsausbruch sind laut Stadt Freiburg Spenden im Wert von insgesamt knapp fünf Millionen Euro zusammengekommen. Eine weitere Million Euro soll folgen. Außerdem will sich Freiburg an einem Rehabilitationszentrum für Verletzte beteiligen.

Das SWR1-Interview mit Martin Horn aus Lwiw gibt es hier zum Nachhören:

Eindrücke der Reise gibt es in der Bildergalerie:

Heimweg nach der Lwiw-Reise: Die Freiburger Delegation mit Oberbürgermeister Martin Horn (Mitte), Ulrich von Kirchbach (links) und Günter Burger, dem Beauftragten für Städtepartnerschaften (rechts) sitzt im Flugzeug von Warschau nach Frankfurt. (Foto: SWR, Anita Westrup)
Heimweg nach der Lwiw-Reise: Die Freiburger Delegation mit Oberbürgermeister Martin Horn (Mitte), Ulrich von Kirchbach (links) und Günter Burger, dem Beauftragten für Städtepartnerschaften (rechts) sitzt im Flugzeug von Warschau nach Frankfurt. Bild in Detailansicht öffnen
In einem Krankenhaus in Lwiw, Freiburgs Partnerstadt in der Ukraine, werden Kriegsverletzte behandelt. (Foto: SWR, Anita Westrup)
In einem Krankenhaus in Lwiw, Freiburgs Partnerstadt in der Ukraine, werden Kriegsverletzte behandelt. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Trauerzug vor dem Rathaus in Lwiw: Zwei Soldaten aus der Stadt werden beerdigt, die im Krieg gefallen sind. (Foto: SWR, Anita Westrup)
Ein Trauerzug vor dem Rathaus in Lwiw: Zwei Soldaten aus der Stadt werden beerdigt, die im Krieg gefallen sind. Die Zivilgesellschaft steht am Rand, viele Menschen haben Tränen in den Augen. Diese Bilder sind seit Kriegsausbruch zur Gewohnheit geworden. Bild in Detailansicht öffnen
Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn besucht Flüchtlingsunterkunft im ukrainischen Lwiw (Foto: SWR, Anita Westrup)
Eine Freiburger Delegation mit dem Oberbürgermeister Martin Horn besucht eine Flüchtlingsunterkunft im ukrainischen Lwiw Bild in Detailansicht öffnen
Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn besucht Flüchtlingsunterkunft im ukrainischen Lwiw (Foto: SWR, Anita Westrup)
Blick in eine Unterkunft für Kriegsflüchtlinge im ukrainischen Lwiw Bild in Detailansicht öffnen
Blick auf das Theater in Lwiw, Freiburgs Partnerstadt in der Ukraine (Foto: SWR, Anita Westrup)
Blick auf das Theater in Lwiw, Freiburgs Partnerstadt in der Ukraine Bild in Detailansicht öffnen
Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn besucht Flüchtlingsunterkunft im ukrainischen Lwiw (Foto: SWR, Anita Westrup)
Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn besucht eine Flüchtlingsunterkunft im ukrainischen Lwiw Bild in Detailansicht öffnen
Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn besucht Flüchtlingsunterkunft im ukrainischen Lwiw (Foto: SWR, Anita Westrup)
Eine Delegation aus Freiburg besucht eine Flüchtlingsunterkunft im ukrainischen Lwiw Bild in Detailansicht öffnen
Auf dem Weg nach Lwiw: (von links) Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn, Begleiterin und Dolmetscherin Oksana Kulakovska, Freiburgs Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach und Günter Burger, der Beauftragte für Städtepartnerschaften (Foto: SWR, Anita Westrup)
(von links) Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn, Begleiterin und Dolmetscherin Oksana Kulakovska, Freiburgs Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach und Günter Burger, der Beauftragte für Städtepartnerschaften Bild in Detailansicht öffnen
Auf dem Weg nach Lwiw: der Grenzübergang zur Ukraine (Foto: SWR, Anita Westrup)
Der Grenzübergang zur Ukraine Bild in Detailansicht öffnen
Auf dem Weg nach Lwiw: Passkontrolle an der Grenze (Foto: SWR, Anita Westrup)
Passkontrolle an der Grenze Bild in Detailansicht öffnen
Drei Männer sitzen in einem auto auf dem Weg nach Lwiw: Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (Mitte), Ulrich von Kirchbach, der Erste Bürgermeister von Freiburg (rechts) und Günter Burger, der Beauftragte für Städtepartnerschaften (links) (Foto: SWR, Anita Westrup)
Auf dem Weg nach Lwiw: Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (Mitte), Ulrich von Kirchbach, der Erste Bürgermeister von Freiburg (rechts) und Günter Burger, der Beauftragte für Städtepartnerschaften (links) Bild in Detailansicht öffnen

Große Solidarität mit Lwiw seit Kriegsbeginn

Seit mittlerweile drei Monaten ist in Freiburg eine große Solidarität mit Lwiw spürbar. Laut Stadt sind seit Ausbruch des Krieges Spenden im Wert von insgesamt knapp fünf Millionen Euro zusammengekommen, darunter mehr als eine Million Euro an Geldern und zahlreiche Sachspenden. Dazu zählen Decken, Sanitär- und Hygieneartikel, fünf Notstromaggregate, Medikamente und weiteres medizinisches Material. Unzählige Hilfstransporte sind aus Südbaden in die vom Krieg betroffene Stadt gegangen. Lwiw ist etwa drei Mal so groß wie Freiburg und seit 1990 dessen Partnerstadt.

Partnerstädte pflegen enge Beziehungen

In jüngster Vergangenheit hat sich gezeigt, welche Bedeutung Städtepartnerschaften haben können: Sie dienen neben dem kulturellen Austausch auch der Solidarität in schwierigen Zeiten. Erst vor wenigen Tagen hatte sich der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk in Freiburg für die große Unterstützung seines Landes bedankt und betont, wie wichtig direkte Beziehungen zwischen Kommunen sind.

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