Über 280.000 Tonnen Einweggeschirr und Verpackungen für Essen und Trinken zum Mitnehmen fallen jährlich in Deutschland an. Lieferdienste und to go werden immer beliebter, dadurch entsteht immer mehr Verpackungsmüll. Freiburg war schon vor fünf Jahren Vorreiter und hat einen eigenen Mehrwegbecher mit Pfandsystem eingeführt: den FreiburgCup. Mindestens eine Millionen Einweg-Becher, die sonst im Müll gelandet wären, konnten dadurch nach Schätzungen der Abfallwirtschaft Freiburg vermieden werden. Doch mittlerweile reicht eine Bechergröße nicht mehr aus.
Mehrweg mit Pfandsystem
Jetzt gibt es drei Bechergrößen (Recup) und zwei Essensschalen (Rebowl) - eine mit einer integrierten Trennwand. Für die Becher zahlt man - wie für den FreiburgCup - einen Euro Pfand. Bei den Schalen sind es fünf Euro.
"Je mehr solcher Systeme desto besser. Schont die Umwelt und ist praktisch."
Recup kickt FreiburgCup
Um dieses vergrößerte Sortiment anbieten zu können, stellt sich Freiburg um auf Recup und Rebowl, ein in Deutschland etablierter Anbieter von Mehrweg-Produkten und jetzt eben die Ablöse des FreiburgCups. Denn wieso ein neues System etablieren, wenn es schon erfolgreiche gibt? Zumal die Abfallwirtschaft es nicht als ihre Aufgabe sehe, ein solches Angebot anzubieten, sagt Michael Broglin, Chef der Abfallwirtschaft Freiburg. Er hatte 2016 den FreiburgCup mit ins Leben gerufen.
"Der FreiburgCup war vor fünf Jahren ein guter Impulsgeber, muss jetzt aber eine Weiterentwicklung erfahren."
FreiburgCup noch bis Ende 2021
Die FreiburgCups werden bis Ende des Jahres vom Markt genommen, sagt Michael Broglin. Für sie bekommt man auch nur noch bis dahin sein Pfand zurück. Die alten Becher werden aber natürlich nicht weggeschmissen, versichert Broglin - sondern gelagert und für Großveranstaltungen wiederverwendet.
Neues Mehrweg an 40 Stellen in Freiburg
In Freiburg haben bisher 40 Cafés, Restaurants und Co. das neue Geschirr, darunter auch das Café Auszeit. Inhaber Benjamin Haas hatte auch schon den FreiburgCup. Weil der aber nur eine Größe hat, musste er immer noch auf anderes to go-Geschirr zurückgreifen. Jetzt konnte das Café Auszeit komplett auf Mehrweg umstellen und vermeidet so viel Verpackungsmüll. Denn pro Tag gehen dort bis zu 300 Kaffee und 50 Essen zum Mitnehmen über die Verkaufstheke.

"Wir haben keinerlei Einweg mehr, also ich gebe dem Kunden auch keine Alternative mehr."
Überall in Deutschland abgeben
Die Recup-Becher und Rebowl-Schalen können deutschlandweit an bisher rund 9.000 Stellen abgegeben werden. Das bezahlte Pfand gibt es nach Rückgabe zurück und die Produkte kommen wieder in Umlauf.