Gleich nach München und Frankfurt steht Freiburg damit laut einer aktuellen Studie des Immobilienportals "Immowelt" deutschlandweit sogar an dritter Stelle. Und das, obwohl hier vor allem Mittelständler leben.
Freiburg ist "Wohlfühlstadt" mitten in der Natur
Ein Grund für den Negativ-Trend auf dem Freiburger Mietenmarkt: Die Stadt ist nach wie vor eine der beliebtesten in Deutschland. Erst im Juli wurde sie in einer Umfrage zur "Wohlfühlstadt" gekürt. Astrid Mayer berät mit ihrer Firma FutureLab Kommunen zu nachhaltiger Stadtentwicklung und weiß, wie attraktiv Freiburg auch nach außen wirkt.
"Die Leute waren mal hier oder kennen Menschen und stellen fest, wenn ich von A nach B gehe, dann gehe ich immer unter Bäumen und im Schatten. Wenn ich hier Fahrrad fahre, ist das total angenehm. Und wenn ich raus fahren will, dann habe ich die Berge, den Rhein, die Schweiz."
Vergleichsweise niedriges Einkommen lässt Mieten teurer erscheinen
Anders als beispielsweise Stuttgart ist Freiburg kein Industriestandort. Das hat Auswirkungen auf die hier gezahlten Gehälter. Im Landesvergleich ist das Pro-Kopf-Einkommen nur in Mannheim niedriger. Die Preise in Freiburg seien jedoch auch nicht niedriger als in vielen anderen Städten, so Astrid Mayer. So entsteht eine Diskrepanz zwischen Einkommen und Miete. Die Leute, die in Freiburg wohnen, nähmen es also in Kauf, relativ hohe Mieten zu zahlen, obwohl sie nicht so viel verdienten, erklärt Astrid Mayer.
Familien leiden besonders unter Missverhältnis von Einkommen und Miete
Vergleichsweise niedrige Gehälter und starker Zuzug: Die Kombination macht es vor allem Familien schwer, unter den spärlichen Angeboten angemessenen Wohnraum zu finden.

Wie kann die Stadt gegensteuern?
Der Zuzug aus anderen Regionen wird sich in absehbarer Zeit nicht abschwächen und auch die Geburtenrate in Freiburg ist hoch. Mit dem neuen Stadtteil Dietenbach soll in einigen Jahren Wohnraum für 15.000 Menschen entstehen. Aber Bauen allein reiche nicht aus, findet Astrid Mayer. Den Freiburger Ansatz für das neue Viertel bewertet sie als originell: Bauen mit Genossenschaften und mit der Freiburger Stadtbau. So würden die Preise stabilisiert werden, da Genossenschaften kein kommerzielles Ziel verfolgten.
Mehr bauen - aber sozial gefördert. Darin könnte eine Lösung für die steigenden Mieten in Freiburg liegen, die im Landesvergleich besonders viel vom Einkommen der Einwohner schlucken.