Für den Wiederaufbau in den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz und NRW sind laut Medienberichten 30 Milliarden Euro über einen Aufbaufonds im Gespräch. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Frey)

Fluthilfe mal anders

Flutopfer aus dem Ahrtal auf Kurzurlaub im Hexental

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Samantha Happ
Samantha Happ (Foto: SWR DASDING)
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David Pister
Johannes Willrett

Eine Initiative aus Wittnau hat 15.000 Euro für die Opfer der Flutkatastrophe gesammelt. Von dem Geld machen betroffene Familien aus dem Flutgebiet nun Kurzurlaub im Hexental im Schwarzwald.

Die Bilder der Zerstörung bei der Flutkatastrophe in in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr haben die Menschen in ganz Deutschland betroffen gemacht. In der Folge gab es zahlreiche Sach- und Geldspenden, Solidaritätsbekundungen und Helferinnen und Helfer aus dem ganzen Land reisten in die Hochwassergebiete, um die Menschen vor Ort tatkräftig zu unterstützen.

Während in den Flutgebieten die Aufbauarbeiten weiter gehen und die Menschen in den Regionen noch immer von Schutt, Chaos und nicht enden wollenden Baustellen umgeben sind, hat sich die Initiative Hochwasserhilfe aus Wittnau eine besondere Form der Unterstützung einfallen lassen.

"Nachdem uns die Flut erwischt hatte, haben wir zuerst gedacht, dass wir es nicht mehr schaffen, das wieder aufzubauen."

Kurzurlaub statt Geldspenden

Die Idee, Spenden zu sammeln und den Betroffenen damit einen Kurzurlaub und eine kurze Verschnaufpause im schönen Hexental zu ermöglichen, stammte von einem Mitglied der Initiative, das gebürtig aus einer der betroffenen Regionen stammt, erklärt Ursel Suchan von der Initiative. Insgesamt 15.000 Euro haben sie dafür zusammenbekommen.

Ursprünglich hatte die Initiative schon im Herbst letzten Jahres das Angebot gemacht, für einen Kurzurlaub nach Wittnau bei Freiburg zu kommen. Damals seien die Menschen jedoch noch sehr zurückhaltend gewesen, sie hatten zu der Zeit noch keinen Kopf und keine Zeit dafür.

Erste Urlauber im Hexental angekommen

Fünf Kinder und sechs Erwachsene sind seit Mittwochnacht im Hexental auf Kurzurlaub. Bei einem gemeinsamen Kaffee lernt auch der Bürgermeister der Gemeinde Wittnau, Jörg Kindel, die betroffenen Familien kennen. Er ist begeistert von der Idee der Initiative und gespannt auf die Familien, die nun im Hexental Urlaub machen und ob sie auf diesem Wege die nötige Erholung finden.

"Wir sind sehr gut aufgenommen worden und danken für die Möglichkeit, die wir haben, einfach mal rauszukommen."

Ein bisschen Abwechslung an normalen Orten, selbst entspannt einen Kaffee zu trinken sorge für die nötige Erholung, die die Familien in der Heimat bisher häufig noch vergebens suchen. Cafés gebe es dort nicht wirklich, erklärt Silke Iltis, dafür habe in der letzten Woche eine Eisdiele wieder geöffnet. Nun freuen sie sich erstmal auf die geplanten Ausflüge nach Freiburg, in den Freizeitpark und darauf es sich gut gehen zu lassen.

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