Im Ortenaukreis gibt es laut Landratsamt zu wenig Unterkünfte für Geflüchtete. Es würden gerade mehr geflüchtete Menschen im Kreis ankommen als zum Höhepunkt der Fluchtmigration 2015. Die Menschen kämen überwiegend aus der Ukraine, so Alexandra Roth, Leiterin des Migrationsamts des Ortenaukreises. Der Kreis erwarte allein im Laufe dieser Woche nach eigenen Angaben weitere 200 Geflüchtete. Die Männer, Frauen und Kinder könnten nun für einige Tage in Hotels untergebracht werden.
Viele Ukrainerinnen und Ukrainer kamen bislang privat unter
Die Situation hätte sich aus zwei Gründen verschärft: Zum einen sind die Landeserstaufnahmeeinrichtungen voll belegt. Die Menschen würden daher direkt in die Stadt- und Landkreis verteilt werden. Hinzu kommt, dass viele Ukrainerinnen und Ukrainer zunächst privat untergebracht werden konnten. Aber die privaten Angebote seien inzwischen erschöpft.
Angespannter Immobilienmarkt führt zu zusätzlichen Problemen
Weiteren Wohnraum zu finden, ist, nach Angaben des Landratsamts, sehr schwierig. Die aktuellen Preise auf dem Immobilienmarkt seien kaum zahlbar. "Selbst heruntergekommene Objekte werden zu horrenden Preisen angeboten," heißt es aus dem zuständigen Dezernat für Flüchtlingsfragen. Außerdem seien Container und Handwerker nur schwer zu bekommen.
Zwei Sporthallen in Lahr und Gengenbach werden zu Notunterkünften
Das Landrastamt habe sich daher dafür entschieden, die Ortenauhalle in Lahr und die Sporthalle des Mattenhofs in Gengenbach umzufunktionieren. In beiden Hallen zusammen hätten 260 Menschen Platz. Auch Schülerwohnheime, ehemalige Hotels oder Freizeitheime zieht das Landratsamt in Betracht. Bis Ende des Jahres soll es in der Ortenau knapp 3.000 Plätze für geflüchtete Menschen geben.
Badischen Sportbund Freiburg warnt vor ausfallendem Sportunterricht
Kritik an den Plänen, Sporthallen umzufunktionieren, gibt es vom Badischen Sportbund in Freiburg. Nach der Corona-Pandemie gebe es bei den Kindern einen großen Nachholbedarf beim Sportunterricht.
Vor dem Angriffs Russlands auf die Ukraine waren immer weniger Geflüchtete nach Südbaden gekommen. Viele Landkreise reduzierten daraufhin die Anzahl der Plätze in Notunterkünften, die nun dringend gebraucht werden.