Diana Fethi-Dervis arbeitet für eine Internetagentur im Homeoffice – im Schnitt acht Stunden täglich und das schon seit März. Mittlerweile spürt sie ganz genau, dass das nicht ihr gewohnter Arbeitsplatz ist. Das lange Sitzen zu Hause macht ihr zu schaffen: "Den Schmerz könnte man vergleichen mit einem brennenden Gefühl. Das ist sehr unangenehm und teilweise sehr schmerzhaft, sodass ich nicht mehr sitzen kann und aufstehen muss, um mich ein bisschen zu bewegen." Mit Rückenschmerzen im Homeoffice kämpfen im Moment viele Menschen.
Was ist das Problem am Homeoffice?
Meist keine Büromöbel, falsche Haltung und zu wenig Bewegung: Das alles kann langfristig zu Fehlbelastungen und somit auch zu Schmerzen führen. Der Orthopäde Sebastian Kolberg aus Freiburg kennt das Problem: "Die Patienten bewegen sich insgesamt weniger, sitzen meistens am Schreibtisch und vor den Monitoren und haben keinerlei Ausgleich. Hinzu kommt, dass die sportlichen Aktivitäten momentan sehr eingeschränkt sind."
Welche Bewegungen sind wichtig?
Im Fall von Diana Fethi-Dervis helfen Lockerungs- und Stabilisationsübungen, die Verspannungen zu lösen. Einige Übungen sind aber nur unter Anleitung wirklich effektiv, sagt Physiotherapeutin Beate Jost. "Alleine versuchen können Sie es, wenn sie eine Anleitung haben und die Übungen auch richtig durchführen. Sonst wird die oberflächliche Muskulatur trainiert und die Haltemuskulatur, die dringend gebraucht wird, bleibt außen vor. Dann kann man die Beschwerden nicht nachhaltig behandeln."
Welchen Sport kann man als Ausgleich machen?
Möglichkeiten sind ein Workout im eigenen Wohnzimmer oder auch an der frischen Luft. Das Wichtigste ist es, in Bewegung zu bleiben, sagen die Ärzte wie Sebastian Kolberg. "Ich muss an die Patienten und Menschen draußen appellieren, selbst etwas für ihre Gesundheit zu tun und sich zu bewegen, soweit es in diesen Zeiten möglich ist - und die erlernten Übungen in der Physiotherapie oder auch im Fitnessstudio zu Hause fortzuführen."