Gänseleber ohne das Stopfen? Marcel Metzler, Geflügelzüchter aus Gueberschiwhr im Elsass, hat mit seiner Methode Erfolg. Das sagt er zumindest. Über Jahre hinweg habe er die Tiere beobachtet und notiert, was und wie oft sie fressen. Das Ergebnis: Wenn es ihnen schmeckt, stopfen sie von sich aus so viel Futter wie möglich in sich hinein.
Unermüdliche Fressgier der Gänse
"Wir haben gesehen, dass sie bestimmte Früchte lieben, andere nicht. Himbeeren oder Brombeeren mögen sie gar nicht, Salat nur, wenn sie ihn selbst rupfen können", erkärt Metzler. Zwei bis drei Mal am Tag habe es auch gekochte Nudeln gegeben, auf die sich die Gänse nur so gestürzt hätten. "Das heißt, es geht auch ohne das Stopfen mit Mais", schließt er daraus. Die Landwirtschaftsschule in Rouffach hat auf seine Initiative eine Versuchsreihe gestartet: 60 Gänse lebten im Freigehege; sie konnten fressen, wann immer sie wollten.
Nicht jede Gans bekommt eine Fettleber
"Nicht alle haben eine Fettleber bekommen. Nach unseren Schätzungen sind es sieben oder acht von zehn Gänsen, deren Leber wir verarbeiten können", so Geflügelzüchter Metzler.
"Wichtig ist doch, dass es den Tieren gut geht. Das heißt, dass sie Platz haben, und in ihrem doch recht kurzen Leben alles haben, was sie brauchen."
Das offizielle Herkunftssiegel für Gänseleber aber bleibt ihm verwehrt. Das bekommen nur Produkte, bei denen die Gänse nach der herkömmlichen Methode gestopft worden sind.
Diesen und alle weiteren Beiträge von "Dreiland Aktuell" in der Sendung "SWR Aktuell Baden-Württemberg" vom 2.1.2022 gibt es in der Mediathek (Link unten). Der Abschnitt "Dreiland Aktuell" beginnt bei Minute 04:34.