Im Naturschutzgebiet Taubergießen (Ortenaukreis) haben Vertreterinnen und Vertreter der Umweltabteilung des Regierungspräsidiums Freiburg darüber informiert, wie sich die extreme Wetterlage auf Tiere und Pflanzen auswirkt. An der Zuckerbrücke, einer der bekanntesten Bootseinstiegs-Stellen für die ausgewiesene Bootsstrecke im Taubergießen etwa, herrscht aufgrund mangelnder Niederschläge und der fortdauernden Trockenheit derzeit extremes Niedrigwasser, erläutert Taubergießen-Rangerin Cosima Zeller.
Vor drei Tagen gab es im Taubergießen zwar ein Gewitter mit Starkregen, aber die Pegel sind bereits wieder auf das vorherige niedrige Niveau abgesunken. Für die Leiterin der ökologischen Station im Naturschutzgebiet, Bettina Saier, sind Bootsfahrten aufgrund des Niedrigwassers derzeit problematisch. Denn sie beeinträchtigen den schwindenden Lebensraum von Wasserpflanzen, geschützten Fischen, Muscheln und Insektenlarven. Die Wasserläufe im Taubergießen werden hauptsächlich von Rhein und Elz gespeist, erläutert Flussmeister Bernhard Walser vom Landesbetrieb Gewässer. Weil aber von dort zu wenig Wasser kommt, mache er sich derzeit große Sorgen.
Weniger Kanufahrten bei Niedrigwasser im Taubergießen
Als Konsequenz aus den Experten-Berichten über die Gefahren für Tiere und Pflanzen prüft das Regierungspräsidium inzwischen mögliche Einschränkungen von Kanufahrten bei niedrigen Wasserständen. Mit solchen Maßnahmen sollen weitere Schäden in der Auenlandschaft mit ihrem großen Artenreichtum verhindert werden. Allerdings sei der Naturschutz - bei allen behördlichen Auflagen - vor allem auf die respektvolle Mithilfe der Erholungssuchenden angewiesen. Damit unterstreicht die Taubergießen-Rangerin Cosima Zeller den Appell des Regierungspräsidiums nach Verständnis und Rücksichtnahme.