Halbe Million ESC-Fans erwartet

Terrorgefahr und Proteste: Unterwegs mit der Polizei beim ESC in Basel

Stand

Von Autor/in Wera Engelhardt

Zwischen Feierlaune und Kontrollen: Der ESC ist der größte Musik-Wettbewerb der Welt und für die Basler Sicherheitsbehörden eine riesige Herausforderung. Wie die Polizei für Sicherheit sorgen will.

Halbzeit beim Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel: Der größte Musikwettbewerb der Welt ist aus Sicht der Sicherheitsbehörden bislang weitgehend fröhlich und friedlich verlaufen. Keine Selbstverständlichkeit in Zeiten erhöhter Terrorgefahr und weltpolitischer Krisen, die auch auf internationale Veranstaltungen wie den ESC ausstrahlen. Die Schweizer Beamtinnen und Beamten bleiben aber wachsam, denn die heiße Phase kommt erst noch.

Terrorabwehr in Basel wegen des ESC

Tosca Stucki und Sandro Wagner sind zwei von insgesamt 1.300 Polizistinnen und Polizisten aus der ganzen Schweiz, die beim ESC in Basel im Einsatz sind. An diesem sonnigen Vormittag sind sie zu Fuß in der Innenstadt unterwegs, auf Patrouille. "Grundsätzlich schauen wir, ob irgendjemand Auffälliges herumläuft, und ob irgendwo verdächtige Gegenstände herumliegen", sagt Sandro Wagner von der Kantonspolizei Basel-Landschaft. Aber sie seien auch Ansprechpartner für die Bevölkerung und Touristinnen und Touristen, die Fragen haben.

Pöller zur Terrorabwehr an einer Straße. Polizistinnen und Polizisten sind wegen des ESC in Basel im Großeinsatz.
Pöller zur Terrorabwehr an einer Straße in Basel. Die Polizei will verhindern, dass jemand mit einem Auto in die Menschenmengen fährt.

Die beiden laufen in ihrer Schicht zentrale Straßen und Plätze in Basel ab, schauen zum Beispiel beim Barfüsserplatz vorbei, wo eine Bühne für Veranstaltungen rund um den ESC aufgebaut ist. Auffällig: überall Pöller und Blockaden, die breitere Zugänge versperren. Terrorabwehr, damit keine Fahrzeuge in die Menschen fahren können, wie es schon anderswo passiert ist. In diesen Zeiten müsse man auf solche Angriffe eingestellt sein, sagt Wagner.

Vorfall bei Eröffnungsparade: Israels Rundfunkanstalt erstattet Anzeige

Außerdem rechnen die Sicherheitsbehörden mit politischen Protesten, zum Beispiel in Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg. Einen ersten Zwischenfall hatte es bei der Eröffnungsparade am Sonntag gegeben. Pro-palästinensische Demonstrierende hatten sich in dem Umzug nahe der der israelischen Delegation außerplanmäßig eingereiht. Außerdem soll ein pro-palästinensischer Demonstrant Israels Kandidatin für den ESC eine Morddrohungsgeste gezeigt haben. Israels öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Kan erstattete deshalb Anzeige bei der Schweizer Polizei.

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Insgesamt sei es bislang aber ein friedliches Fest gewesen, sagt Rooven Brucker, Sprecher der sogenannten Bikantonalen Einsatzorganisation der Polizei. Ob es so bleibt, wird sich zeigen. An diesem Donnerstagabend findet in Basel das zweite Halbfinale statt. Dann wird auch Israels Kandidatin Yuval Raphael auf der Bühne stehen. Bis Dienstag gab es nach Angaben von Polizeisprecher Brucker eine einzige Anmeldung einer Demonstration. Es sei aber mit weiteren, nicht angemeldeten Protesten zu rechnen. Die Polizei sei darauf eingestellt und werde mit noch mehr Leuten an entsprechenden Stellen in der Stadt präsent sein, sagt Brucker.

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Genaue Angaben dazu, worauf die Beamtinnen und Beamten dabei achten, macht Gesamteinsatzleiter Simon Haslimeier nicht. Auch welche Rolle internationale Konflikte spielen, will er nicht kommentieren. Haslimeier betont aber, der ESC sei für alle eine große Herausforderung. Allein wegen der halben Million Besucherinnen und Besucher, die in Basel erwartet werden. Dementsprechend seien es "viel mehr Personengruppen, die wir kontrollieren können und auch müssen".

Am Sonntag dürfte der Spuk aus Sicht der Einsatzkräfte vorbei sein: Am Samstagabend steigt das große Finale des Eurovision Song Contests 2025.

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