Toiletten demoliert und Sitze blockiert

Ermittlungen nach Randale von Köln-Fans im SC Freiburg Stadion

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Marion Eiche

Nach dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln hat der SC Freiburg Einiges aufzuarbeiten. Gästefans haben in den Toiletten randaliert und Sitzplätze blockiert. Polizei und DFB ermitteln.

Ungewöhnliche Bilder gab es für das Publikum beim Bundesliga-Spiel des SC Freiburg im Europaparkstadion gegen den 1. FC Köln am Sonntag (2:0): Es herrschte ein großes Polizeiaufgebot, Einsatzkräfte mit Helmen geschützt bezogen vor dem Anpfiff Stellung im Innenbereich des Stadions. Dort blieben sie vor dem Gästeblock während des gesamten Spiels. Im deutschen Fußball ist es eher ungewöhnlich, dass Polizei derart sichtbar und behelmt in Zuschauerblöcken auftritt. Und gerade bei Heimspielen des SC Freiburg gehe es eigentlich immer gesittet zu, sagte auch Michael Schorr, Pressesprecher im Polizeipräsidium Freiburg.

Polizei spricht von "Blocksturm" der Gäste

Zu der Maßnahme, zu der sich Polizei und SC Freiburg in Absprache entschieden hatten, war es aufgrund von Schwierigkeiten mit den Gästefans im Stadion gekommen. Etwa 70 Köln-Fans seien vor dem Anpfiff im SC Stadion im Pulk aufgetreten. Im eigenen Block hätten sie sich dann den Anweisungen der Ordner des SC Freiburg, ihre Stehplätze einzunehmen, widersetzt. Stattdessen blockierten sie Sitzplätze im Gästeblock. Die Polizei spricht von einem "Blocksturm", so Pressesprecher Michael Schorr. Ein Spielanpfiff war unter den Voraussetzungen nach Einschätzung des Sport-Club Freiburg wohl nicht möglich gewesen, heißt es im Polizeibericht. Allerdings gab es keinen Tumult oder keine Schlägereien. Laut Michael Schorr verlief der Einsatz auf der niedrigsten Eskalationsstufe.

Zuvor schon Randale in Stadiontoiletten

Fans des 1. FC Köln hatten davor schon in den Toilettenanlagen randaliert. Dabei richteten sie massive Schäden an und beschmierten das Inventar großflächig mit Graffiti, so die Polizei. Der Sportclub Freiburg muss sich nun erst ein komplettes Bild vom entstandenen Schaden machen, sagte Arne Stratmann, zuständig beim SC Freiburg für gesellschaftliche Kommunikation und Fans am Montag. Der Schaden für Reparaturen und Reinigung wird wohl mehrere tausend Euro betragen. Ob Anzeige erstattet wird, konnte er noch nicht sagen. Jedenfalls werde der SC Freiburg das Gespräch mit dem 1. FC Köln suchen. Insgesamt sei die Zusammenarbeit mit der Polizei gut gewesen, hieß es.

Ermittlungen von Polizei und DFB

Die Ermittler im Polizeipräsidium Freiburg versuchen nun, über Videoaufzeichnungen oder durch Befragungen an die Urheber der Randale zu kommen. Personalien von möglichen Tätern wurden am Sonntag im Stadion nicht aufgenommen.  Von Seiten der Liga wird der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die Vorgänge untersuchen und ein entsprechendes Ermittlungsverfahren einleiten, hieß es auf SWR-Anfrage.

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Marion Eiche