Badegäste im Außenbecken der Vita Classica Therma in Bad Krozingen (Foto: SWR)

Gas- und Strompreise machen Wellness teuer

Thermalbäder in Südbaden und am Bodensee wollen der Energiekrise trotzen

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AUTOR/IN
Louise Schöneshofer
ONLINEFASSUNG
Isabel Röder

Draußen ist es nasskalt, in den Außenbecken bei 33 Grad kuschelig warm. Doch die Energie dafür ist teuer. In Bad Krozingen und Konstanz soll das Angebot trotzdem erhalten bleiben.

Wasserdampf steigt aus dem Außenbecken der Vita Classica Therme in Bad Krozingen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) auf. Die Badegäste entspannen an den Massagedüsen oder schwitzen in einer der neun Saunakabinen. Zwölf Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht die Therme für ihr Wellness-Angebot im Jahr. Das entspricht dem Verbrauch von rund 3.000 Vier-Personen-Haushalten.

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Wellness ohne Wärme undenkbar

Bei den aktuell hohen Energiepreisen ist das ein teures Geschäft. Allerdings sind Wellness und Entspannung ohne Wärme kaum denkbar. Rolf Rubsamen, Geschäftsführer der Vita Classica, hat trotzdem Möglichkeiten gefunden, ein bisschen zu sparen.

"Wir öffnen nur noch bis 22 Uhr", sagt Rubsamen. Früher war die Therme eine Stunde länger geöffnet. Außerdem werden die Saunen 30-45 Minuten früher ausgeschaltet. "Die Wärme reicht trotzdem noch aus. So können wir sanft Strom sparen", sagt Rubsamen. Diese Maßnahmen senken den Energieverbrauch immerhin um fünf Prozent.

Leichte Preiserhöhung war notwendig

Der aktuelle Vertrag mit den Gasversorgern läuft in Bad-Krozingen noch bis Sommer 2023. Das halte die Preise weitgehend stabil. Eine Erhöhung von rund einem Euro auf die Tageskarte gab es zuletzt im September dieses Jahres. Gründe hierfür sind nicht nur die Energie, sondern auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die allgemeine Inflation.  

Badegäste entspannen im Außenbecken der Vita Classica Therme in Bad Krozingen (Foto: SWR)
33 Grad Wassertemperatur haben die Außenbecken der Therme in Bad Krozingen. Hier lässt es sich entspannen.

Auch die Bodensee Therme in Konstanz läuft ohne Einschränkungen. Robert Grammelspacher, Geschäftsführer der Bädergesellschaft Konstanz, möchte das so lange wie möglich beibehalten.

"Das Angebot muss verlässlich stehen. Wenn man unklar formuliert, dann wissen die Gäste nicht mehr, was sie erwartet und sie bleiben fern."

Neue Pumpen und ein energieeffizienter Wasserkreislauf haben den Energieverbrauch in der Konstanzer Therme zuletzt gesenkt. Trotzdem rechnet das Bad mit doppelt so hohen Energiekosten.

Die Gäste kommen auch aus gesundheitlichen Gründen

Bisher akzeptieren die Badegäste die Preissteigerungen und kommen trotzdem. Denn vielen geht es nicht nur um Wellness, sondern auch um ihre Gesundheit.

"Es ist ein guter Ausgleich und vor allem günstiger als ein Urlaub - gerade mit der Inflation."

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