Seit kurzem ist klar, dass das Schweizer Endlager für Atommüll unmittelbar an die Grenze zu Deutschland gebaut werden soll. Atomgegner beiderseits der Grenze sind sich einig und lehnen den Standort Nördlich Lägern bei Hohentengen im Kreis Waldshut ab. Sie halten ihn sicherheitstechnisch für fragwürdig. Geologische Fakten hätten den Ausschlag gegeben, sagt dagegen die für Atomentsorgung zuständige Atombehörde Nagra. Die beteuert zudem, das Auswahlverfahren sei absolut transparent.
"Auf unserer Webseite finden sie 1.700 Berichte in denen alles steht, was die Nagra in den letzten 50 Jahren gemacht hat. Wir haben einen transparenten und offenen Prozess", bekräftigt Matthias Braun, Leiter der Nagra.
Dabei war der Wellenberg im Kanton Nidwalden vor gut 30 Jahren die erste Wahl bei der Suche nach einem Endlager. Probebohrungen verliefen damals ungestört, bis die Bevölkerung Zweifel an den Aussagen der Nagra bekam.
Schweizer Geologe erhebt massive Vorwürfe
Mangelnde Transparenz beklagt auch der Schweizer Geologe und Atomexperte Marcos Buser. Er beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Entsorgungsfragen von Atommüll und fordert nun von der Nagra:
Besonders in den Jahren 2011 und 12 haben nach Busers Auffassung "im Hintergrund Schiebereien stattgefunden". Jetzt ist es an der Nagra diese harten Vorwürfe zu widerlegen.