Vom Flamingo bis zum Seidenhuhn – im Basler Zoo haben die Tierärzte 24 Vogelarten mit einem neu entwickelten Test-Impfstoff gegen die Vogelgrippe geimpft. Ergebnis: Die Vögel sind nun gut geschützt.
Der Zoo Basel hatte im August 2023 zusammen mit dem Tierpark Bern und dem Institut für Virologie und Immunologie (IVI) in Bern mit der Entwicklung des Impfstoffes begonnen. 317 Tiere wurden bisher geimpft – erfolgreich, sagt Christian Wenker, Tierarzt im Basler Zoo. "Die Impfung wurde von den Tieren bestens vertragen, Nebenwirkungen wurden keine festgestellt."
Ohne Impfstoff müssten Zoo-Vögel eingesperrt werden
Der Vogelgrippevirus H5N1 ist nicht nur für Geflügelbetriebe ein Problem, sondern auch für Zoos. Denn durch Wildvögel wie Graureiher oder Störche können sich auch die Zoo-Vögel mit dem Virus anstecken. 2022 hatte sich so im Tierpark Bern ein Krauskopfpelikan angesteckt. Die bedrohten Pelikane mussten daraufhin für längere Zeit in den Stall.
Doch für eine artgerechte Quarantäne ist in den Zoos oft nicht genug Platz. Die Vögel können eingesperrt auch Probleme an den Füßen oder Atemwegserkrankungen entwickeln. Der Impfstoff schütze die Tiere daher auch vor der Stallpflicht, so Tierarzt Christian Wenker.
Zoo sucht nach neuen Geldgebern
Tierarzt Christian Wenker würde den Impfstoff am liebsten weiter testen. Doch der neue Impfstoff ist inzwischen aufgebraucht. Um weiteren zu produzieren, ist das Forschungsprojekt auf neue Geldgeber angewiesen.
Wir suchen im Moment fast schon verzweifelt jemanden, der den Impfstoff herstellen und vor allem das Zulassungsverfahren durchlaufen könnte.
Gelingt das nicht, müsste man auf bereits zugelassene, schlechtere Impfstoffe zurückgreifen.