Verschiedene Feuerwerkskörper auf dem Boden, an einem Böller brennt die Zündschnur (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Andreas Franke | Andreas Franke)

Präfektur will Krawalle unterbinden

Ausgangsverbot für unter 16-Jährige im Elsass an Silvester

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AUTOR/IN
O. Stephan, FR3
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Dorothee Soboll
Dorothee Soboll, SWR Studio Freiburg (Foto: SWR)

In sieben Kommunen im Elsass dürfen Jugendliche nicht draußen Silvester feiern - wenn sie jünger als 16 sind. Das hat die Präfektur beschlossen und gilt von 22 Uhr bis 6 Uhr am Neujahrstag.

Ausgelassen haben Jugendliche im Straßburger Problemviertel Neuhof in das Jahr 2020 hineingefeiert. Es war ein pädagogisches Angebot des Jugendzentrums dort. Die Betreiber halten die Entscheidung, ein Ausgangsverbot für unter 16-Jährige zu erlassen, für falsch. Es kriminalisiere alle Jugendlichen des Viertels, sagen sie.

"Wir mischen uns da sofort ein. Am Ende bleiben sie bei uns, statt dorthin zu gehen, wo es in der Silvesternacht kracht.“

Brennende Autos, das Katz- und Mausspiel mit der Polizei: Solche Szenen will man vermeiden. Aber auch schwere Verletzungen durch Feuerwerkskörper, denn sie belasten die Kliniken in Covid-Zeiten zusätzlich. Um das zu verhindern, setzt die Präfektur auf das Ausgangsverbot.

Statistik als Grundlage für Entscheidung

Die Statistik gibt der Politik recht. "In der Vergangenheit waren 60 Prozent der Personen, die man an Silvester wegen Gewalttaten festgenommen hat, Jugendliche unter 16 Jahren", sagt Catherine Graef-Eckert, Bürgermeisterin von Lingolsheim. Deshalb erscheine ihr der Erlass eine sinnvolle Maßnahme zu sein, ergänzt sie. Anfang 2022 wird sich herausstellen, ob die Politik damit richtig lag.

Die ganze Sendung finden Sie hier: SWR Aktuell Baden-Württemberg vom 19.12.2021 mit Dreiland Aktuell (Anfangszeit 5:45)

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