Ausgelassen haben Jugendliche im Straßburger Problemviertel Neuhof in das Jahr 2020 hineingefeiert. Es war ein pädagogisches Angebot des Jugendzentrums dort. Die Betreiber halten die Entscheidung, ein Ausgangsverbot für unter 16-Jährige zu erlassen, für falsch. Es kriminalisiere alle Jugendlichen des Viertels, sagen sie.
"Wir mischen uns da sofort ein. Am Ende bleiben sie bei uns, statt dorthin zu gehen, wo es in der Silvesternacht kracht.“
Brennende Autos, das Katz- und Mausspiel mit der Polizei: Solche Szenen will man vermeiden. Aber auch schwere Verletzungen durch Feuerwerkskörper, denn sie belasten die Kliniken in Covid-Zeiten zusätzlich. Um das zu verhindern, setzt die Präfektur auf das Ausgangsverbot.
Statistik als Grundlage für Entscheidung
Die Statistik gibt der Politik recht. "In der Vergangenheit waren 60 Prozent der Personen, die man an Silvester wegen Gewalttaten festgenommen hat, Jugendliche unter 16 Jahren", sagt Catherine Graef-Eckert, Bürgermeisterin von Lingolsheim. Deshalb erscheine ihr der Erlass eine sinnvolle Maßnahme zu sein, ergänzt sie. Anfang 2022 wird sich herausstellen, ob die Politik damit richtig lag.