Das Bild zeigt einen Fischotter in freier Wildbahn. (Foto: SWR, SWR -)

Nach fast 100 Jahren

Fischotter in der Nähe von Donaueschingen gesichtet

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Ein Exemplar der selten gewordenen Tierart hat sich an der oberen Donau im Schwarzwald-Baar-Kreis angesiedelt. Knapp 100 Jahre ist es her, dass Fischotter in Baden-Württemberg gesichtet wurden.

Fast 100 Jahre lang galt er in Baden-Württemberg als ausgerottet: Jetzt ist der Fischotter zurück. Ein Exemplar der seltenen Tierart sei in den vergangenen eineinhalb Jahren mehrfach an der oberen Donau im Schwarzwald-Baar-Kreis gesichtet worden, teilte das Regierungspräsidium Freiburg am Dienstag mit. Deshalb gehe man davon aus, dass sich der Fischotter dort wieder angesiedelt habe. "Die Rückkehr des Fischotters ist ein großer Erfolg des Artenschutzes", so Tobias Kock vom Naturschutzreferat des Regierungspräsidiums Freiburg.

Letzte Fischotter-Sichtung im Jahr 1928

Der letzte Otter an der oberen Donau war 1928 bei Pfohren, einem Stadtteil von Donaueschingen, gesichtet worden. Die Ansiedlung sei ein Beleg für die gute Wasserqualität der Donau.

Außer Fischen frisst der Otter auch Frösche, Krebse oder auch mal ein Nagetier oder einen Vogel. Der Fischotter braucht etwa ein Kilo Nahrung am Tag.

Ein Fischotter (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Der Fischotter galt in Baden-Württemberg fast als ausgerottet.

Standort soll zum Schutz nicht veröffentlicht werden

Nähere Angaben zum Sichtungsort will das Regierungspräsidium nicht machen. "Wir wollen vermeiden, dass Menschen das scheue Tier aufsuchen oder gar verfolgen", heißt es weiter. Woher das Tier stammt, sei unklar. In der Schweiz und in Bayern gebe es noch Vorkommen der Art.

Die Artenschützer wiesen darauf hin, dass die Rückkehr des Otters im Vergleich zum Biber weniger Konfliktpotenzial berge. Er könne allenfalls für kommerzielle Fischzüchter zum Problem werden. Die größte Gefahr für das Tier selbst sei der Straßenverkehr.

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SWR