Mehrere Täubinnen auf einem Brett (Foto: SWR, Jochen Sülberg)

Christian Schejka vom Tauben- und Geflügelzuchtverein Rheinfelden

Zum neunten Mal Deutscher Meister in der Taubenzucht

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AUTOR/IN
Laura Könsler

Christian Schejka ist mit seinen Tauben bereits zum neunten Mal zum Deutschen Meister gekürt worden. Vor 40 Jahren hat die Erfolgsgeschichte begonnen.

Im Alter von zehn Jahren hat Christian Schejka sein Herz für Tauben entdeckt. Seither züchtet er in Rheinfelden seine Tiere und erhält damit einen Pokal nach dem anderen.

Im Taubenschlag geht es gesittet zu

Im Taubenschlag fliegen einzelne Tauben umher, andere sitzen auf einem Brett, das auf Augenhöhe angebracht ist, am Boden steht der Wasserbehälter und die Kiste mit dem Futter. Die deutsch langschnäbligen Tümmler und die dänischen Tümmler in der sogenannten Elstervariante sind sein ganzer Stolz. Bereits zum neunten Mal ist der 51-jährige Taubenzüchter mit ihnen zum Deutschen Meister gekürt worden.

drei Tauben im Taubenschlag (Foto: SWR, Jochen Sülberg)
Noch sind die Täubinnen von den Täubern getrennt. Welcher Vogel sich mit welchem fortpflanzen darf, entscheidet der Züchter.

"Letztendlich entscheide ich, welcher Täuber mit welcher Täubin zusammenkommt. Ich fang dann die zwei Tiere, sperre sie vielleicht einen Tag im Stall ein, oder zwei Tage. Sie kriegen ihre Zucht-Box und dann nimmt das Ganze seinen Lauf.“

Worauf kommt es bei der Zucht an?

Ein gutes Auge, ein feines Gespür, welcher Vogel zum anderen passen könnte und das Wissen um die besonderen Merkmale der Tiere, sind sein Erfolgsrezept. Naja, und mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung in der Taubenzucht, auf die er zurückblicken kann. Aber nicht nur das: Auch das Wetter muss stimmen, verrät er.

zwei männliche Tauben vor Boxen (Foto: SWR, Jochen Sülberg)
Zwei Täuber vor den Zuchtboxen. Bald, wenn das Wetter wärmer wird, können sie mit einer Täubin eine Box beziehen.

"Wenn es Minusgrade hat, dann sind sie eher lustloser, dann ziehen sie sich eher zurück. Jetzt sind aber warme Temperaturen und die Natur spielt gerade ein bisschen verrückt. Und das merkt man auch bei den Tieren."

Liebesheirat gibt es nicht

Einige Tauben turteln bereits miteinander. Sie sind aber noch voneinander getrennt. Denn auch, wenn die ein oder andere Taube ein Auge auf ein anderes Tier geworfen hat, funkt der Züchter manchmal einfach dazwischen und arrangiert eine Tauben-Ehe, wie es ihm gefällt.

eine einzelne rotbraune Taube mit roten Augenringen (Foto: SWR, Jochen Sülberg)
Rot umrandete Augen sind ein Zuchtmerkmal dieser Taube.

"Die eine hat einen wunderschönen Kopf, der andere hat einen weniger schönen Kopf. Dafür hat der andere eine bessere Figur und der andere eine schlechtere Figur. Und beide Merkmale auf eins zu vereinen, da macht man eine sogenannte Ausgleichs-Verpaarung." 

Jede Brut birgt neue Überraschung

Was dabei herauskommt, ist immer wieder eine Überraschung. Und es sei genau das, was ihm am Taubenzüchten am meisten Spaß mache. Neun Mal ist er bereits mit seiner Tiergruppe zum Deutschen Meister gekürt worden. Europameister war er auch schon.

Christian Schejka spricht in der SWR-Sendung "Kaffee oder Tee" über die Europameisterschaft:

Verein profitiert von den Erfolgen

Seine Erfolge sind für den Rheinfelder Tauben- und Geflügelzuchtverein natürlich auch ein Aushängeschild. Schejka ist der erste Vorsitzende des Vereins und sein Stellvertreter Stefan Kercher freut sich, solch einen erfahrenen Züchter auf dem Gelände zu haben. Oft hole er sich bei ihm Rat und bekäme immer gute Tipps.

zwei Männer, einer von vorne, einer seitlich  (Foto: SWR, Jochen Sülberg)
Stefan Kercher (li.) holt sich gerne Tipps von seinem Vereinsvorsitzenden Christian Schejka.

"Er hat viel Erfahrung, er ist Preisrichter, er ist Zuchtwart im Kreis, bei den dänischen Tümmlerrassen ist er Zuchtwart. Ich bin eigentlich durch ihn in den Verein gekommen."

Bald beginnt neue Brutsaison

Und manches Mal werden die Tiere dann auch unter den Taubenzüchtern ausgetauscht. Bald geht die Saison wieder los und die Taubenpaare werden zusammen einen Brutkasten beziehen. Wenn alles klappt, schlüpfen nach 16 – 18 Tagen Brutzeit wieder neue Junge. Ob es dieses Jahr wieder für einen Titel reicht? Mal sehen.
Aber "Herr der Tauben" ist der Südbadener Christian Schejka sowieso schon.

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Laura Könsler