gemeinsame Streife der Wasserschutzpolizei auf dem Rhein (Foto: France3 )

10-jähriges Bestehen

Kehl: Deutsch-französische Wasserschutzpolizei feiert Jubiläum

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AUTOR/IN
Christine Veenstra
Owusu Künzel
Profilbild von Owusu (Foto: SWR DASDING)

Seit 2012 arbeitet die Wasserschutzpolizei auf dem Rhein grenzübergreifend zusammen. Im Juli wurde die Zusammenarbeit erneut bekräftigt. Ein "europaweit einmaliges" Projekt.

Die deutsch-französische Wasserschutzpolizeistation in Kehl (Ortenaukreis) feiert ihr 10-jähriges Bestehen. Seit 2012 arbeiten deutsche Polizisten und französische Gendarmen gemeinsam auf dem Rhein. Mit dem im Juli dieses Jahres unterzeichneten Verwaltungsabkommen haben die beiden Nachbarländer nochmals die Bedingungen für den Betrieb der gemeinsamen Dienststelle optimiert.

"Das war bisher eine Erfolgsgeschichte."

Die rund 50 Beamtinnen und Beamten der Wasserschutzpolizeistation kontrollieren Schiffe, fahnden auf dem Wasser und können mit moderner Sonartechnik nach Objekten unter Wasser suchen. Zu tun gibt es reichlich: Die Schifffahrt auf dem Rhein nimmt zu und die grenzüberscheitende Kriminalität ebenso. Neben Kehl gibt es Standorte in den elsässischen Orten Vogelgrun und Gambsheim.

Strobl: Gemeinsame Wasserschutzpolizei "europaweit einmalig"

Die binationale Einheit habe eine Vorreiterrolle, sagte Landeskriminaldirektor Klaus Ziwey bei einer Feierstunde zum Jubiläum. Denn sie sei bei der operativen Zusammenarbeit die erste gewesen. Inzwischen gebe es auch einen gemeinsamen deutsch-französischen Polizeiposten im Freizeitpark Europa-Park in Rust. Innenminister Thomas Strobl (CDU) teilte anlässlich des Jubiläums mit, es handele sich um ein "europaweit einmaliges Beispiel für täglich gelebte und praktizierte grenzüberschreitende Sicherheitspolitik".

Deutsch-französische Wasserschutzpolizei in Kehl (Foto: SWR, Jasmin Bergmann)
Deutsch-französische Wasserschutzpolizei in Kehl feiert 10-jähriges Bestehen

Neue Station entsteht im Kehler Hafen

Derzeit wird am Kehler Hafen an einem neuen Gebäude der Wasserschutzpolizeistation gebaut. Die Bauarbeiten hatten im Mai begonnen. Die Station liegt direkt am Rhein und bietet Platz für die 27 Wasserschützer beider Länder. Neben dem zweigeschossigen Haus entstehen eine Bootshalle, ein Bootsanleger und einer Bootstankstelle. Das Land Baden-Württemberg investiert sieben Millionen Euro. Einzug in die neue Station soll im Frühjahr 2024 sein.

Einblicke in gemeinsame Dienststelle

Im Rahmen des Festakts zum kleinen Jubiläum gab die Wasserschutzpolizei Einblicke in ihre Arbeit. Expertinnen und Experten erklärten Technik und Spezialisierungen der Wasserschutzpolizei – zum Beispiel die schweren Polizeiboote, die maritimen Einsatzeinheiten, sogenannte Festrumpfschlauchboote und den Tauchdienst. Auch ein neues, 18 Meter langes deutsch-französische Polizeiboot, das gerade gebaut wird, wurde gezeigt.

Deutsch-französische Wasserschutzpolizei in Kehl (Foto: SWR, Jasmin Bergmann)
Beamte der deutsch-französischen Wasserschutzpolizei zeigen, wie sie arbeiten.
Kehl

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