Banner bei der Protestdemo des Bündnisses "Preise runter" in Freiburg. (Foto: SWR, Gabi Krings)

Für eine solidarische Gesellschaft

Protestdemo gegen hohe Lebenshaltungskosten in Freiburg

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Gabi Krings

Das Bündnis "Preise runter" hat in Freiburg zu einer Demonstration aufgerufen. Ähnliche Veranstaltungen gab es am Samstag unter anderem auch in Berlin und Oldenburg.

Rund hundertfünfzig Menschen haben sich am Samstagnachmittag in Freiburg versammelt. Bei einem Protestmarsch durch den Stadtteil Stühlinger demonstrierten sie friedlich gegen die immer höheren Preise in den Supermärkten und die extrem gestiegenen Nebenkosten.

Umverteilung des Reichtums

Das Bündnis "Preise runter" wehrt sich dagegen, dass die aktuelle Krise auf dem Rücken von Erwerbslosen sowie von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ausgetragen werde. Diese seien von den Mehrkosten besonders hart betroffen. Viele Menschen wüssten nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen, so ein Redner bei der Kundgebung auf dem Stühlinger Kirchplatz. Auf der anderen Seite würden bestimmte Konzerne hohe Gewinne einfahren. Der Zusammenschluss aus linken Gruppierungen fordert deshalb eine Umverteilung des Reichtums von oben nach unten.

Kundgebung des Bündnisses "Preise runter" auf dem Stühlinger Kirchplatz in Freiburg (Foto: SWR, Gabi Krings)
Kundgebung des Bündnisses "Preise runter" auf dem Stühlinger Kirchplatz in Freiburg

Entlastungspaket greift zu kurz

Kritisiert wurde unter anderem das Entlastungspaket der Bundesregierung. Dieses sei nicht ambitioniert genug und nur darauf ausgerichtet, "soziale Unruhen zu vermeiden". Auch die geplante Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 502 Euro sei wirkungslos, weil das zusätzliche Geld von der Inflation "aufgefressen" werde. Ein menschenwürdiges Leben sei damit kaum möglich.

49-Euro-Ticket zu teuer

Nötig sei auch ein bezahlbarer ÖPNV für alle, hieß es weiter. Ein großer Wurf sei das zeitlich befristete 9-Euro-Ticket gewesen, das für alle bezahlbar war. Das Nachfolgeticket für 49 Euro sei für viele Menschen dagegen kaum erschwinglich, vor allem nicht angesichts der aktuellen Krise. Insgesamt appelliert das Bündnis "Preise runter" an Politik, Arbeitgeber und Vermieter, soziale Hilfen und Löhne zu erhöhen und auf Mietsteigerungen zu verzichten.  

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