Folgen des Klimawandels, Verkehrsprobleme, Wohnraum-Konflikte: Die Stadt Freiburg hat ganz schön was zu managen, und fast immer sind dabei Daten die wichtigste Grundlage. Sie fallen in vielen Ämtern rund um die Uhr und in großen Mengen an. Genutzt werden sollen sie jetzt von allen - über die Datenplattform Daten:Raum:Freiburg. So können nicht nur Menschen in der Stadtverwaltung damit nach Lösungen für aktuelle Probleme suchen, sondern auch in Unternehmen, in Vereinen und Wissenschaft und Forschung.
Basis für KI-Anwendungen
Die Datenplattform Daten:Raum:Freiburg wird mit nicht-personenbezogenen Daten aus unterschiedlichen Bereichen gefüttert. Ein Beispiel: Daten zu Brunnenstandorten und zu den Standorten von 180 öffentlichen Spielplätzen aus dem Garten- und Tiefbauamt.
Grundsätzlich gilt: Was im Daten:Raum:Freiburg landet, kann verknüpft und analysiert werden und könnte damit auch eine wichtige Basis für künftige KI-Anwendungen sein. Damit sind die Daten etwa für Unternehmen und Expertinnen und Experten in Hochschulen sehr wertvoll. Und für Bürgerinnen und Bürger?
Ein großer Teil der Daten ist bisher im sogenannten Datenkatalog als Quelltext - also in Programmiersprache - abgelegt. Es gibt aber auch erste Bereiche, die Laien gut nutzen können, für ganz alltägliche Entscheidungen.
Stadtbezirksatlas liefert Daten zur Bevölkerung
Für Laien zu gebrauchen sind bisher vor allem zwei Anwendungsgebiete der Plattform: ein Mobilitätsmonitor und ein Stadtbezirksatlas. Hier werden die Daten so ausgespielt, dass sie einen Nutzwert bieten, nämlich in Karten und Dashboards.
In welchen Teilen Freiburgs ist das Durchschnittsalter der Menschen am höchsten oder am niedrigsten? Wo gibt es die meisten Ein-Personen-Haushalte und wo leben besonders viele Familien mit Kindern? Das kann man im Stadtbezirksatlas sehen und in zugehörigen Tabelle nochmal nachlesen. Vielleicht für Leute die einen Umzug planen, ein nützliches Tool.
Wo stockt der Verkehr? Wo kann ich parken?
Der Monitor ist vor allem für Autofahrer nützlich, weil er Verkehrsströme in Echtzeit abbildet. Dort kann man also sehen, wie viel Platz just in diesem Moment in Parkhäusern am Schwabentor, am Bahnhof oder am Konzerthaus noch ist. Man kann nachschauen, welche Behindertenparkplätze aktuell belegt sind und wo im Stadtgebiet der Verkehr gerade stockt.
Laut Stadt Freiburg soll der Datenraum nun immer weiter wachsen. Künftig soll es möglich sein, dort ganz konkrete Fragen einzugeben, und dann eine Antwort zu bekommen. Zum Beispiel: Lohnt sich eine Solaranlage auf meinem Dach? Wie viele Grünflächen gibt es in meinem Viertel? Und: Wann wird der nächstgelegene Glascontainer geleert?
Daten ohne Personenbezug
Daten:Raum:Freiburg soll zu einer Art Betriebssystem für die Stadtgesellschaft werden, heißt es, auf dem dann viele weitere Anwendungen entstehen können.
Hochschulen, Kliniken, Unternehmen und auch Bürgerinnen und Bürger sollen in Zukunft auch eigene Daten einspeisen können. Außerdem will Freiburg mit den Städten Basel und Mulhouse zusammenarbeiten. Gleichzeitig spielen Datenschutz und Sicherheit eine große Rolle. Die Plattform ist laut Stadt so konzipiert, dass keine Daten mit Bezug zu Personen verarbeitet werden. Und die Plattform wird über die Server besonders sicherer Rechenzentren betrieben.