An einer Tankstelle im Freiburger Westen standen die Autos am Mittwoch Stoßstange an Stoßstange. Super-Benzin gab es hier für 1,84 Euro, Diesel für 2,07 Euro. Ab September wird der Sprit wohl wieder deutlich teurer sein. Denn dann gelten für Benzin und Diesel wieder die alten Steuersätze, der dreimonatige Tankrabatt ist Geschichte.
"Das belastet mein Budget natürlich enorm, da ich Rentnerin bin. Man kriegt auch Existenzangst, das ist ja ganz klar."
"Mir ist egal, was der Sprit kostet", sagt ein Autofahrer bitter, "wir müssen tanken. Wir haben sonst keine andere Chance." Laut einer Umfrage des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) lassen 45 Prozent der Autofahrer ihr Fahrzeug jetzt öfter mal stehen. "Unterm Strich hat der Tankrabatt aber eben doch dazu beigetragen die Kosten zu senken", resümiert Claudia Ploh, die Pressesprecherin des ADAC-Südbaden.
ADAC fordert eine höhere Pendlerpauschale
Allerdings, schränkt ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand ein, habe der Tankrabatt die Verbraucher bei weitem nicht in dem Maße entlastet, wie erwartet. Europas größter Automobilclub fordert deshalb, Berufspendler stärker steuerlich zu entlasten und die Entfernungspauschale auf 38 Cent bereits ab dem ersten Kilometer zu erhöhen. Gleichzeitig müssten mehr öffentliche Gelder in die Schiene investiert werden.
Busunternehmer im Land fordern Dieselhilfen
Auch die privaten Busunternehmer in Südbaden fürchten die kommenden Monate. Bei Rast-Reisen in Hartheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) rechnet man für dieses Jahr mit Mehrkosten von rund 100.000 Euro wegen des teuren Diesels. Der Tankrabatt hat dem 1928 gegründeten Familienunternehmen lediglich eine Verschnaufpause gebracht. Rast-Reisen bedient fünf Buslinien im Öffentlichen Nahverkehr zwischen Bad Krozingen und Breisach.
"Zur Jahreswende müssten wir Konsequenzen ziehen. Das würde heißen: Spätverbindungen streichen, Sonntagsverkehre ausdünnen."

Landkreis unterstützt Busunternehmer mit "Dieselhilfe"
Zum Glück hat das Unternehmen noch finanzielle Rücklagen. Und immerhin bezuschusst der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald die Busunternehmen im Schüler- und Linienverkehr noch bis Jahresende mit einer "Dieselhilfe" von bis zu 16 Cent pro Kilometer. Der Kreis Emmendingen macht es genauso. Doch was, wenn die Spritpreise weiter durch die Decke gehen? Sedelmeier hat vorsorglich nochmal den Tank auf dem Betriebshof mit 8.600 Litern Diesel auffüllen lassen. Das reicht allerdings gerade mal für eine Woche.