Spätestens seit Corona ist der Caravaning-Trend auch in Deutschland angekommen. An diesem Wochenende kommen rund 120 Ausstellende bei der Messe "Caravan live" zusammen und präsentieren in der Freiburger Messe die Neuheiten des Jahres. Bis zu 20.000 Caravan-Interessierte werden laut Veranstalter erwartet. Zu sehen gibt es neben Caravans und Reisemobilen auch Campingzubehör. Besucherinnen und Besucher können sich über technische Ausstattung, neue Campingplätze und Camping-Zubehör informieren.
Was sind die Trends 2023?
Ein Trend lässt sich jetzt schon ausmachen, erläutert Victoria Vehse von "Caravan live": Die Camperinnen und Camper werden jünger. Dadurch seien auch kompakte und günstigere Modelle beliebt, wie etwa Dachzelte.
Luxuspreise beim Caravaning
Doch "günstig" ist nicht das Gebot der Stunde auf der Caravan-Messe: Das Branchenmagazin promobil beobachtet eine enorme Preissteigerung. Einige Fahrzeuge würden 2023 bis zu 10.000 Euro mehr kosten als noch im Vorjahr. Lieferengpässe und der Ukraine-Krieg würden sich auch in der Branche bemerkbar machen. Für Wohnmobile und Camper zahlen Käuferinnen und Käufer nicht selten 100.000 Euro.
SWR-Redakteur Henning Winter hat sich auf der "Caravan live" umgeschaut und sich die neuesten Van-Modelle zeigen lassen.
Mieten als Alternative zum Kauf
Wem das zu teuer ist, kann sich auch einen Camper mieten. In Übersee - vor allem in Nordamerika - könnte es schwierig werden, ein Wohnmobil zu mieten, wenn man zu spät bucht. In Europa stagniert hingegen die Nachfrage für Miet-Wohnmobile. Als Grund nennt Sofia Hess vom ADAC Reise-Service, dass die Kundinnen und Kunden lieber eines kaufen anstatt zu mieten. Dann können sie jederzeit innerhalb der EU auf Reisen gehen. Außerdem würden einige Vermieter Zusatzkosten verlangen für Reisen ins Ausland.
Weltweit sind die Tagespreise für gemietete Wohnmobile gesunken. Im Gesamtdurchschnitt sind die Mieten zwölf Prozent günstiger als im Vorjahr. Reiseländer mit dem höchsten Sparpotenzial sind dabei ganz klar die Niederlande, Deutschland und Frankreich - hier sind die Camper-Mieten bis zu 19 Prozent günstiger als im Vorjahr.
Waldkircher Unternehmen bietet Miet-Abos an
Die Grüne Flotte, ein Anbieter aus Waldkirch (Kreis Emmendingen), verlangt keine Zusatzkosten innerhalb der EU und auch für andere sichere Länder nicht. Die Nachfrage sei bei der Grünen Flotte stabil, sagt Jonas Schmid, zuständig für Geschäftsentwicklung und Strategie. Sie sei aber auch nicht weiter gewachsen im Vergleich zu den Corona-Jahren. Die neueste Idee: Miet-Abos. Die Grüne Flotte bietet an, Camper für mehrere Monate zu mieten. So kann man zum Beispiel einen Ford Nugget für 1.099 Euro pro Monat mieten bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Oder eben nur drei Monate, aber dann für 1.899 Euro pro Monat.
Campen auf der "Caravan live" Messe erwünscht
Wer mit dem eigenen Camper zur "Caravan live" anreist, kann auf dem Gelände der Messe Freiburg schlafen. Entsprechende Sanitäranlagen gibt es vor Ort, ebenso einen zentralen Wasseranschluss und einen Grauwasserausguss. Lediglich in Hinblick auf benötigten Strom müssen die Fahrzeuge autark sein. Austauschen kann man sich beim Camper Talk. Dort können Besucherinnen und Besucher ihre Fragen an erfahrene Camperinnen und Camper stellen. Der Camper Talk findet dreimal täglich statt.