Deutliche Mehrheit für neuen Bürgermeister

Hagenacker geht, Schuler übernimmt: Teningen wählt den Wechsel

Stand

Neuer Bürgermeister in Teningen: Berthold Schuler triumphiert über den langjährigen Amtsinhaber. Nach 16 Jahren im Amt muss Heinz-Rudolf Hagenacker Platz machen.

Kurz nach 18 Uhr am Sonntag auf dem Rathausplatz in Teningen (Kreis Emmendingen): Berthold Schuler strahlt. Er ist der neue Bürgermeister von Teningen. Rund 70 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten für den 63-jährigen, parteilosen Unternehmer. Der bisherige Amtsinhaber Heinz-Rudolf Hagenacker (CDU), erhielt nur knapp 30 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 59 Prozent.

Neuer Bürgermeister will "Ärmel hochkrempeln"

Wechselstimmung in Teningen: Nach 16 Jahren im Amt ist für Heinz-Rudolf Hagenacker Schluss. Er muss seinen Posten räumen. Hagenacker erhielt nur knapp 30 Prozent der Stimmen und hat damit deutlich gegen Herausforderer Berthold Schuler verloren. Schuler, frisch gebackener Bürgermeister, zeigte sich nach der Wahl gut gelaunt: "Ich bin erleichert, dass wir so eine tolle Wahl leisten konnten, dass die Bürger gewählt haben und dass sie diesen Wechsel wollen. Jetzt ist die Motivation riesengroß, diese Erwartungen zu erfüllen und die Ärmel hochzukrempeln." Der 63-Jährige will Politik auf Augenhöhe betreiben und zwischen den verschiedenen Gruppen vermitteln.

Ich bin einer von uns. Und zusammen schaffen wir das, auf einer normalen, freundlichen Basis.

Kluft zwischen Ex-Rathauschef und Gemeinderäten?

Im Vorfeld der Wahl hatte es in Teningen gebrodelt. Die Fraktionen der Freien Wähler (FWV), die CDU und Teile der Bürgervereinigung Teningen (BVT) hatten sich vor der Wahl für den einzigen Gegenkandidaten Schuler ausgesprochen.

Einige Gemeinderäte erklärten, dass sie nicht mehr hinter dem ehemaligen Amtsinhaber Heinz-Rudolf Hagenacker stünden. Es fehle an einem konstruktiven Miteinander zwischen der Rathausspitze und den Räten, so Bernhard Engler, Fraktionssprecher der Freien Wähler in Teningen.

Wir brauchen einen Bürgermeister, der uns zuhört.

Durch das fehlende Vertrauen würden Prozesse in die Länge gezogen, sagt der 58-jährige Gemeinderat. Der kleine Dienstweg sei in vielen Angelegenheiten keine Option. Es müssten Anträge gestellt werden, der Verwaltungsaufwand wachse.

Ex-Bürgermeister nahm Spannungen wahr

Spannungen seien vorhanden, dem stimmte auch Heinz-Rudolf Hagenacker gegenüber dem SWR zu. Diese hätten jedoch zu keiner Zeit zu einem Stillstand in der Verwaltungsarbeit geführt, sagte er. Er sei stolz, was in der rund 12.000 Einwohner zählenden Kommune in den letzten 16 Jahren vorangebracht wurde.

Wir sind für die Gemeinde immer zu guten Beschlüssen gekommen. Das wird sich auch nicht ändern.

Bürgerentscheid: Teningen wollte keinen Beigeordneten

Heinz-Rudolf Hagenacker hätte bereits im vergangenen Jahr einen Beigeordneten bekommen sollen. Das haben die Gemeinderäte vergangenes Jahr im April in einer Sondersitzung beschlossen. Die Arbeit hätte auf zwei Schultern verteilt werden sollen und das Miteinander gestärkt werden, so Gemeinderat Bernhard Engler.

Doch die Wählerinnen und Wähler haben die zusätzliche Stelle mit rund 74 Prozent der abgegebenen Stimmen in Teningen abgelehnt. Sie konnten in einem Bürgerentscheid im Dezember darüber abstimmen. Der Bürgerentscheid machte den Gemeinderatsbeschluss ungültig.

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