Im Badenweiler Ortsteil Schweighof (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) hat sich am Dienstagabend eine Bürgerinitiative gegründet. Sie sagt Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern den Kampf an. Schweighof liegt an der L131, einer beliebten Motorradstrecke vom Markgräflerland ins Wiesental, vorbei am Nonnenmattweiher. Das Knattern der PS-starken Maschinen will die Bürgerinitiative mit einigen Maßnahmen eindämmen.
Bürgerinitiative will Lärmsensor einsetzen
Die Schweighofer Bürgerinitiative fordert unter dem Motto "Laut werden, damit es leise wird" unter anderem mehr Polizei-Kontrollen sowie eine dauerhafte Verkehrsberuhigung. Sogenannte Rüttelstreifen, Tempo 30-Zonen oder Blitzer könnten nach Ansicht der Initiative einiges bewirken. Geplant ist offenbar auch, mit einem eigenen Lärmsensor zu dokumentieren, wie laut es tatsächlich ist.
Gemeinden setzen auf Tempo-30-Zonen und Schilder
Schweighof ist in Südbaden nicht der einzige Motorradlärm-Hotspot. Viele Ortschaften entlang der Durchgangsstraßen im Hochschwarzwald sind im Sommer ständig vom Lärm geplagt. Auch die Bewohner zahlreicher Schwarzwald-Gemeinden spüren das. Dort hat man bereits reagiert. Im Landkreis Waldshut wurden vergangenes Jahr Schilder mit der Aufschrift "Biker bitte leise!" aufgestellt. Zudem zeigt eine Lärmanzeige, wie laut die vorbeifahrenden Fahrzeuge wirklich sind.
In einigen Gemeinden im Hochschwarzwald, wie beispielsweise in den Landkreisen Lörrach und Waldshut, gelten Geschwindigkeitsbegrenzungen. Nicht nur Motorradfahrer müssen langsamer fahren, um den Verkehrslärm allgemein deutlich zu reduzieren. Teilweise wird der Durchgangsverkehr an einigen Stellen auf 30 Km/h gedrosselt.
Polizei kontrolliert verstärkt auf Motorrad-Strecken
Im Polizeipräsidium Freiburg weiß man um die Problematik der Lärmbelastung. Im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums wurden im vergangenen Jahr auf beliebten Motorradstrecken im Südschwarzwald etwas mehr als 90 Kontrollen umgesetzt. Dabei erwischte man 600 Biker, die sich verkehrswidrig verhalten haben. Das geht aus der Verkehrsunfallbilanz 2024 hervor, die im März dieses Jahres veröffentlicht wurde. Neben der klassischen Verkehrsüberwachung setzt die Polizei bei ihrem sogenannten Motorradkonzept verstärkt auf präventive Ansätze sowie auf Aufklärung.