Das Elsass war immer bekannt für seine Biere, doch das traditionsreiche Brauereigewerbe stirbt aus. Zahlreiche elsässische Brauereien haben in den letzten Jahrzehnten aufgegeben oder sind verkauft und dann geschlossen worden.
Viele Angestellte erleben erneut eine Kündigung
Wütende Beschäftigte versammeln sich vor dem Tor der Brauerei Heineken in Schiltigheim. Alle sind noch geschockt von der angekündigten Schließung ihres Betriebs in drei Jahren. Einige der Streikenden erleben das nicht zum ersten Mal, denn sie haben bereits vorher in einer der Brauereien gearbeitet, die in den letzten Jahren geschlossen wurde. Jetzt ist die traditionsreiche Brauereiindustrie am Ende.
Unabhängige Brauereien wurden systematisch aufgekauft und geschlossen
Einige Beispiele: Im Juli 2000 schließt die Brauerei Adelshoffen. Die Angestellten streiken mehrere Tage und drohen sogar, die Fabrik in die Luft zu sprengen. Doch der neue Eigentümer Heineken bleibt hart. 2006 muss auch die unabhängige Brauerei Schutzenberger aufgrund finanzieller Probleme schließen. Drei Jahre später, 2009, stellt die Brauerei Fischer, ebenfalls seit einigen Jahren Eigentum des niederländischen Giganten, die Produktion komplett ein. Fischer-Bier wird seither lokal produziert, allerdings nur in einer Mikro-Brauerei. Heineken Schiltigheim bleibt als letzte große industrielle Brauerei übrig. Doch mit der Produktion an diesem Standort soll in drei Jahren Schluss sein.
Zukunftssorgen bei Beschäftigten
Der 46-jährige Patrick Pontier, Angestellter bei Heineken, sieht seiner Zukunft düster entgegen, denn "wenn sie in drei Jahren schließen, bin ich fast 50. Dann eine Arbeit zu finden, wird schwierig werden.“ Nur wenige spielen mit dem Gedanken, in einer der beiden anderen Fabriken von Heineken zu arbeiten, im Norden Frankreichs oder in Marseille.
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