Biomechanik-Student Alexander Hahn wurden an seinen Körper 120 Marker geklebt. (Foto: SWR, Ulf Seefeldt)

Wohl einmalig in Deutschland

Hochschule Offenburg hat ein neues Labor für Biomechanik

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Ulf Seefeldt

Im neuen Biomechanik-Labor der Hochschule Offenburg wird zur Bewegung von Menschen geforscht. Senioren sollen davon profitieren.

Das neue Biomechanik-Labor befindet sich in einer Halle im Industriegebiet in Offenburg (Ortenaukreis). Dort forschen Studierende der Hochschule Offenburg zur menschlichen Bewegung. Es gibt ein Laufband mit einem großen Bildschirm davor, auf dem eine virtuelle Umgebung gezeigt werden kann. Zum Beispiel eine Landschaft oder auch ein See. Rundherum gibt es zehn Kameras. Bewegungen von Menschen können so haargenau analysiert werden.

Biomechanik-Studentin Franziska Bopp auf dem Laufband und vor dem Bildschirm mit der virtuellen Umgebung. (Foto: SWR, Ulf Seefeldt)
Biomechanik-Studentin Franziska Bopp auf dem Laufband und vor dem Bildschirm mit der virtuellen Umgebung.

Derzeit wird das Laufband noch von den Studierenden wie der 22-Jährigen Franziska Bopp genutzt. Zu Forschungszwecken. Langfristig sollen von der Technik aber ältere Menschen profitieren – Stichwort "Sturzprävention". Das Labor will aber auch mit Leistungssportlern zusammenarbeiten und mit Firmen, die zum Beispiel Sportschuhe, aber auch andere Sportartikel herstellen.

Biomechanik-Studentin Franziska Bopp auf dem Laufband. (Foto: SWR, Ulf Seefeldt)
Biomechanik-Studentin Franziska Bopp auf dem Laufband.

Woanders im Labor gibt es eine rote Kunststoff-Laufbahn. So wie in einer Leichtathletikhalle. Hier sind sogar über 20 Kameras montiert, mit denen Bewegungen genau auf die Bildschirme übertragen werden können. Der 22-jährige Student Alexander Hahn macht dort - ebenfalls, um zu forschen - mehrmals in der Woche seine Übungen. Er ist dabei im Prinzip verkabelt. An seinen Körper befinden sich über 120 Marker. Die wurden aufgeklebt. Der 22-Jährige läuft vorwärts und rückwärts und von links nach rechts und springt und dreht sich. Auf dem Bildschirm ist er als Strichmännchen zu sehen.

 

Biomechanik-Student Alexander Hahns Bewegungen werden im Labor auf den Bildschimr übertragen. (Foto: SWR, Ulf Seefeldt)
Biomechanik-Student Alexander Hahns Bewegungen werden im Labor auf den Bildschimr übertragen.

In Deutschland wohl einmalig

Betreut werden die Studierenden von Professor Stefan Willwacher. Er sagt: "Wir haben hier eines der größten und modernsten Biomechanik-Labore in Europa. In Deutschland ist es wohl einmalig." Professor Willwacher freut sich, dass die Hochschule eine weitere Million Euro in das Labor investieren will. Es ist geplant, nicht nur mit Sportvereinen, sondern auch mit Krankenhäusern und Pflegeheimen zusammenzuarbeiten. Und mit Unternehmen.

Die Zukunft könnte dann so aussehen: ältere Menschen kaufen sich Kleidung, in die Sensoren eingearbeitet sind. Diese Sensoren wiederum schützen sie vor dem Hinfallen.

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