Im ehemaligen Industrieareal Volta im Basler Norden soll in den nächsten drei Jahren ein neues Viertel zum Wohnen und Arbeiten entstehen. Es soll das erste Viertel in Basel sein, dass komplett als sogenannte Schwammstadt konzipiert wurde.
Was ist eine Schwammstadt?
Bei der Schwammstadt geht es darum, den Regenwasserkreislauf in der Stadt zu schließen. So wird Regenwasser nicht mehr in die Kanalisation eingeleitet, sondern in Grünflächen, wo es durch Pflanzen aufgenommen wird und verdunsten kann, sagt Frieder Kaiser, der Projektleiter Schwammstadt Basel. Statt einer Betonwüste, die sich im Sommer extrem aufheizt, soll es viele Grünflächen zur Kühlung geben. Parks sollen das Regenwasser aufsaugen und speichern. Der Boden wird quasi zum Schwamm. Bei heftigen Niederschlägen dienen diese Flächen gleichzeitig als Auffangbecken für den Regen.
Ähnliches Pilotprojekt schon in Zürich gestartet
In Zürich wurde bereits vor eineinhalb Jahren ein Pilotprojekt zum diesem Thema gestartet: eine Straße nach dem Prinzip der Schwammstadt. Die Kanalisation wurde geschlossen. Das Wasser versickert in der Natur, neue Bäume wurden gepflanzt. Die Ergebnisse sind bisher vielversprechend.
Stadtplanung angesichts der Erderwärmung im Wandel
Im Städtebau wird nun umgedacht, um dem Klimawandel mit seinen extremen Wetterverhältnissen etwas entgegenzusetzen. Historisch gesehen hätten eher die funktionalen Aspekte der Stadtplanung im Vordergrund gestanden, sagt Frieder Kaiser, der Projektleiter Schwammstadt Basel.
"Das Thema Grün kam eher an zweiter Stelle. Jetzt, da wir merken, dass es immer heißer und trockener wird, stellen wir das vorne an."
Weitere Schwammstadt-Viertel in Planung
Geräte sollen in den kommenden zehn Jahren die Effekte auf das Klima im neuen Basler Viertel messen. Schon jetzt ist klar, dass in der Stadt weitere Viertel nach dem Schwammstadt-Prinzip gebaut werden sollen.