Viele Bäder im Land haben ein Personalproblem: Es fehlt an Bademeisterinnen und Bademeistern. Besonders schwer haben es kleine Bäder. Vor drei Jahren haben wir über ein Beispiel aus Eggingen (Kreis Waldshut) berichtet. Jetzt haben wir den Badesee wieder besucht und mittlerweile sucht hier niemand mehr nach einer Badeaufsicht.
Der komplette Fernsehbeitrag vom 12. Mai 2022 zum Nachschauen:
2019: Muss Badesee schließen?
Im Mai 2019 stand der Sommer vor der Tür, doch der Badesee musste geschlossen bleiben. Die Gemeinde konnte keine Badeaufsicht finden. "Wir hatten Zusagen, dann wieder Absagen - es waren nervenaufreibende Wochen und Monate", sagt Karlheinz Gantert, Bürgermeister von Eggingen. Dann hat sich auf einmal eine Bademeisterin gemeldet. Sie hatte den SWR-Fernsehbericht gesehen und sich daraufhin beim Bürgermeister gemeldet. Die Zusammenarbeit hielt aber nur eine Badesaison. Die Suche ging wieder von vorne los. Jetzt hat sich die Suche nach einer Badeaufsicht ein für allemal erledigt.
2022: Verein ermöglicht Badesee
Die Dorfbewohnerinnen und -bewohner haben einen Verein gegründet, durch den sie ihren Badesee selbst betreiben können. Alle sind für sich selbst und ihre Kinder verantwortlich. Die Arbeit auf der Anlage teilen sich die 350 Menschen im Verein untereinander auf. Durch den Verein sinken die Kosten und Gewinne müssen sie keine erzielen. Die Übernahme des Badesees haben sie detailliert geplant und vorbereitet, weshalb sie keinen Zweifel daran haben, dass ihr Konzept aufgeht.
Baden dürfen nur Mitglieder
Die Egginger sind glücklich, dass sie durch ihren Einfall den Badesee retten konnten. Denn auch sie selbst gehen gerne hier schwimmen, selbst bei niedrigen Temperaturen. "Es hat mir furchtbar gestunken, dass man irgendwann gesagt hat, das gibt es nicht mehr", sagt Angela Böhrer vom Badesee-Verein. Vor allem auch, weil Eggingen im ländlichen Raum liegt und die nächste Schwimm-Möglichkeit ein paar Kilometer entfernt ist.