Ausstellung Sorgearbeit (Foto: SWR)

"Equal Care Day"

Ausstellung in Freiburg will ungleiche "Sorgearbeit" sichtbar machen

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AUTOR/IN
Stefan Schlegel

Sie kaufen Schulutensilien, machen Arzttermine, füttern das Haustier. Meistens sind es Frauen, die solche unsichtbare Sorgearbeit leisten. Darauf macht eine Ausstellung in Freiburg aufmerksam.

Wer spitzt die Stifte der Kinder?

Wer besorgt die Reiseführer?

Wer lässt nachts die Katze raus?

Wer bringt die Retouren zur Post?

Mit solchen Fragen wollen die Agentur für Arbeit in Freiburg, das Jobcenter Breisgau-Hochschwarzwald und das Landratsamt auf die ungleiche Verteilung der Sorgearbeit aufmerksam machen. Dazu gibt es in der Agentur und im Landratsamt eine Ausstellung. Anlass ist der Equal Care Day. Dieser Tag ist ganz bewusst auf den 29. Februar gelegt, weil er meist so unsichtbar ist, wie die Sorgearbeit im Haushalt und in der Familie. Auch in diesem Jahr gibt es keinen 29. Februar, daher beginnt die Ausstellung am 23. Februar.

Ziel der Ausstellungsmacherinnen ist es, die Sichtbarkeit der unbezahlten Sorgearbeit zu erhöhen. Dafür werden Besucher aufgefordert, Zettel auf eine Wäscheleine zu hängen, auf denen sie angeben, welche Arbeiten sie im Haushalt erledigen. Laut einer Studie leisten Frauen im Schnitt täglich 87 Minuten mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer.

Außerdem gibt es in der Ausstellung einen Mental Load Test. Mental Load ist die Last der unsichtbaren Verantwortung für das Organisieren von Alltagsaufgaben. Andrea Klimak, die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt nennt Mental-Load den "unsichtbarsten Teil der unsichtbaren Sorgearbeit."

"Mental Load ist der unsichtbarste Teil der unsichtbaren Sorgearbeit"

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Stefan Schlegel