eine Rotbuntgefleckte mit gesenktem Haupt (Foto: SWR)

"Jaspar" und "Tino" auf Tour

Aufregung in St. Georgen: Ausgebüxte Rinder unterwegs

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Jasmin Bergmann
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Dorothee Soboll
Dorothee Soboll, SWR Studio Freiburg (Foto: SWR)

Von ausgebüxten Rindern hört und liest man immer wieder. In St. Georgen im Schwarzwald nahm ein tierischer Ausflug von mehr als 30 Rindern ein glückliches Ende.

33 Rinder auf Abwegen, das hat eine Bauernfamilie in St. Georgen (Schwarzwald-Baar-Kreis) erlebt. Sie haben sich überall verteilt, waren bei der Freiwilligen Feuerwehr zu Besuch und sogar in einem Parkhaus.

Zwei der Tiere waren erst einmal spurlos verschwunden: Jaspar und Tino. Sabrina Haas, Tochter des Landwirts Wolfram Haas, hat mit ihrem Freund die beiden vermissten Rinder gesucht. Die Hoffnung, die beiden zu finden, war groß.

Ausreißer Tino und Jaspar wieder zurück auf dem Hof in Stankt Georgen (Foto: SWR)
Ausgebüxt und wieder zurück bei der Herde

"Wir haben natürlich auch immer einen Blick aufs Telefon, hoffen, dass sich Leute melden."

Zu sehen sind die Ausreißer auch im Fernsehbeitrag der "SWR Landesschau Baden-Württemberg" vom 9. Mai 2022:

Hilfe aus der Nachbarschaft

Landwirte von den Nachbar-Höfen haben mitgeholfen, denn sie wissen: So etwas kann jedem mal passieren. Diese Suchaktion nahm ein gutes Ende: Tino und Jaspar sind wieder aufgetaucht und wohlbehalten zur Herde zurückgekehrt.

Erstkontakt mit der Freiwilligen Feuerwehr

Ein paar Stunden vorher sah es so aus: Zwei der Kühe hatten sich zur Freiwilligen Feuerwehr verirrt und den Einsatzkräften den Weg versperrt, als die gerade zu Hilfe eilen wollten. "Nach und nach wurden die Rinder im Stadtgebiet eingefangen, in die Enge getrieben, ein Teil auf die Weide zurückgetrieben", erzählt Feuerwehrmann Christoph Kleiner.

"Das führte dazu, dass die Feuerwehr erst mal diese Kühe festsetzen musste, um überhaupt ausrücken zu können."

Eine Kuh verirrte sich ins Parkhaus

Noch weiter auf Abwegen war eine andere Kuh: Sie war in ein zweieinhalb Kilometer entferntes Parkhaus getrabt. Als der Anruf kam "Da steht eine Kuh im Parkhaus!", wollte Haustechniker Jan-Marc Türschmann es zunächst nicht glauben.

"Hilfe, mich will jemand vergackeiern, hab ich gedacht. Nachdem man mir das aber bezeugt hat, dass da tatsächlich eine Kuh ist, bin ich sofort hergefahren."

Dass die Rinder ausbüxten, ist nicht zum ersten Mal passiert, erzählt Sabrina Haas. Aber dass sie in verschiedene Richtungen liefen, sei neu. Auch das Tempo habe sie überrascht, sagt Haas. "Sie sind sehr schnell gerannt. Sonst haben sie mal hier geguckt, mal da, aber dieses Mal waren sie sehr fokussiert."

Große Erleichterung - alle wieder da

Später am Tag macht sich große Erleichterung bei Familie Haas breit: Alle Rinder sind wohlbehalten wieder zu Hause angekommen - auch dank der Hilfe von anderen Landwirten in der Umgebung.