Südbadener auf Schweizer Alm

Zwei junge Landwirte auf Fortbildung

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AUTOR/IN
Matthias Zeller
ONLINEFASSUNG
Laura Könsler

Fast so wie ein Zimmermann auf der Walz - nur nicht so lang und streng: Zwei südbadischen Landwirte bilden sich in der Ferne fort.

Junge südbadische Landwirte zur Ausbildung in der Schweiz  (Foto: SWR, Matthias Zeller)
Raphael Wehrle und Alicia Baßler mit ihrem Hund Fee

Ein Jahr lang unterwegs sein, von Bauernhof zu Bauernhof ziehen, ein, zwei Wochen mitarbeiten für Kost und Logis und dann mit dem VW-Bus wieder weiterziehen – bis nach Dänemark, durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Das haben sich zwei frisch ausgebildete Landwirte aus dem Markgräflerland vorgenommen: Der 19 Jahre alte Raphael Wehrle aus Eimeldingen im Kreis Lörrach und die 24 Jahre alte Alica aus Auggen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald. Zur Zeit sind die beiden Südbadener auf einer Schweizer Alm in Mürren im Berner Oberland auf 1.600 Metern Höhe.

Arbeiten in herrlicher Kulisse

Der junge deutsche Landwirt Raphael Wehrle fährt in einem Geländewagen mit Allradantrieb den Berg hoch – unter ihm das Dorf Mürren, in seinem Rücken -schneebedeckt und im Sonnenschein - die Postkartenidylle von Eiger, Mönch und Jungfrau, auf der anderen Seite das Schilthorn, berühmt als Kulisse für James Bond.

Junge südbadische Landwirte zur Ausbildung in der Schweiz  (Foto: SWR, Matthias Zeller)
Ein Arbeitsplatz, der keine Wünsche offen lässt - mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau.

Der 19-jährige arbeitet, wo andere Urlaub machen: Bei einem Schweizer Almbauer, der ihm und seiner Freundin Alica Erfahrung und dafür Kost und Logis bietet und ihr Arbeitsangebot über eine Bauerngruppe auf Facebook gefunden hat.

Hund darf mit auf Fortbildung

Raphaels Freundin, Alica Baßler, läuft mit ihrer Hündin Fee noch zur Weide mit den Kühen. Die Mutterkühe stellen sich, als sie die Hündin entdecken, sofort schützend vor ihre Kälber.

Junge südbadische Landwirte zur Ausbildung in der Schweiz  (Foto: SWR, Matthias Zeller)
Die Kühe schützen ihre Kälbchen - Hund Fee ist bei den Huftieren nicht beliebt.

Alica Baßler hatte die Idee, mit ihrem Freund und ihrer Hündin Fee im VW-Bus ein Jahr lang von Bauernhof zu Bauernhof zu fahren und an jedem Ort ein, zwei Wochen mitzuarbeiten. Das erste Vierteljahr ist rum. Aber die 24-jährige hat noch kein Heimweh und findet es einfach nur schön.

Verschiedene Bewirtschaftungen im Vergleich

Nach Frankreich und der Schweiz geht es für das junge Bauernpaar nächstes Jahr nach Österreich, aber auch zu Großbetrieben mit Zweieinhalbtausend Kühen in Norddeutschland oder einer Viertelmillion Schweinen in Dänemark. Größer könnte der Kontrast zum Almbauernhof mit seinen 40 Kühen, Kälbern und Rindern in Mürren kaum sein.

Junge südbadische Landwirte zur Ausbildung in der Schweiz  (Foto: SWR, Matthias Zeller)
Die Almhütte in wunderbarer Landschaft.

Anpacken kann er, der groß gewachsene kräftige Deutsche - genauso gut wie seine schlanke und sportliche Freundin, beide in Südbaden aufgewachsen – ohne elterlichen Bauernhof. Ihr Chef auf Zeit, Almbauer Rudi Linder, ist mit der Arbeit der beiden Nachwuchsbauern sehr zufrieden.

Gemeinsame Arbeit und Gespräche als Bereicherung

Junge südbadische Landwirte zur Ausbildung in der Schweiz  (Foto: SWR, Matthias Zeller)
Mittagessen mit Bauer Rudi Linder. Was gibt´s? Älplermakkaroni.

Bei der gemeinsamen Arbeit lernen Alica und Raphael viel von Rudi Linder. Und irgendwann wollen Alica und Raphael selbst einem eigenen Hof mit Kühen, Schweinen, Hühnern . Gerne als Direktvermarkter. Wie so oft sind sie sich auch bei der Frage einig, wie ihr Leben in zehn Jahren mal aussehen soll.

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