Grund für die Bewährungsstrafe ist folgender Vorfall: Mandic hatte vor drei Jahren auf der Kaiserstuhlbrücke in Freiburg zwei junge Männer festgehalten, von denen er glaubte, dass sie ein AfD-Wahlplakat zerstören wollten. Als ein zufällig vorbeikommender Mann wissen wollte, was los sei, beleidigte ihn Mandic als Zecke. Außerdem sprühte Mandic ihm zweimal ein Tier-Abwehrspray ins Gesicht, das nur im äußersten Notfall gegen Menschen eingesetzt werden darf. Der Mann litt noch lange an Schlafstörungen und brauchte psychotherapeutische Behandlung. Ein weiteres Verfahren gegen Mandic wegen Beleidigung von Politikern wurde eingestellt, weil die Antragsfrist verstrichen war.
Landgericht verurteilt Mandic noch zu Geldstrafe
In seinem am Mittwoch gefällten Urteil hat das Landgericht den ehemaligen Freiburger Stadtrat Mandic außerdem dazu verpflichtet, 3.000 Euro an die Freiburger Kinderkrebsklinik zu zahlen. Das Gericht würdigte zugunsten des Angeklagten, dass er Reue gezeigt und dem Opfer 3.000 Euro Schmerzensgeld überwiesen hat.

Der Jurist und Freiburger Stadtrat war immer wieder wegen Beleidigungen, extremer Sprüche und seiner Nähe zur identitären Bewegung aufgefallen. Dafür hatte sich auch der Verfassungsschutz interessiert.
Aus Gemeinderat ausgeschieden
Seit Mai dieses Jahres ist der 42-Jährige nicht mehr Teil des Freiburger Gemeinderats. Im April hatte er die Stadtverwaltung darüber informiert, dass er sein 2019 erhaltenes Mandat niederlegen möchte. Karl Schwarz wurde in einer Gemeinderatssitzung als Nachfolger bestimmt. Damit gibt es wieder zwei AfD-Stadträte in Freiburg.
Freiburger Anwaltverein hat Mandic rausgeworfen
Im April vergangenen Jahres hat der Freiburger Anwaltverein Mandic ausgeschlossen. Die Mitglieder hatten sich bei einer Versammlung einstimmig dazu entschieden. Der Verein bergründete die Entscheidung mit Äußerungen von Mandic während einer Rede vor dem Gebäude des SWR in Baden-Baden Anfang Januar 2020. Ein weiterer Grund sei die Nähe des Anwalts zu dem sogenannten rechten "Flügel" der AfD, den der Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextrem" einstuft.
Austritt aus AfD
Der baden-württembergische AfD-Kommunalpolitiker ist im April 2021 aus seiner Partei ausgetreten. Mandic hatte diesen Schritt zuvor per Mail dem AfD-Kreisvorstand in Freiburg, dessen Mitglied er bis dahin war, mitgeteilt. Die Gründe dafür nannte er zunächst nicht. Die Austrittserklärung erfülle alle nötigen Anforderungen, um wirksam zu sein, sagte ein AfD-Sprecher.