60 Jahre Unternehmensgeschichte im Elsass beendet

Adidas geht nach Paris

Stand
AUTOR/IN
P-G. Ipo, V. Ruiz-Suri, France 3

Nun ist es offiziell: Der Sportartikelhersteller Adidas verlässt Straßburg. Damit enden 60 Jahre Unternehmensgeschichte im Elsass. Mitarbeiter und Politikerinnen üben scharfe Kritik.

Die Atmosphäre vor dem Hauptsitz Adidas Frankreich in Straßburg ist bedrückend, die Angestellten sind maßlos enttäuscht. Der Konzern Adidas wird das Elsass verlassen und den Firmensitz in die französische Hauptstadt verlegen.

"Das bricht mir das Herz. Ich bin sehr traurig," erklärt eine langjährige Mitarbeiterin unter Tränen. Der Wegzug des Sportherstellers ist ein herber Schlag für das gesamte Elsass. Der Betriebsrat Jean-Francois Kleinhans betont, dass das Besondere an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Elsass gewesen sei, dass sie stark mit dem Unternehmen verbunden seien.

"Alles was hier im Elsass mit Adidas zu tun hatte, ging von Adi Dassler aus.“

Elsässisches Traditionsunternehmen

Die Geschichte der Familie Dassler und dem Elsass ist mehr als 60 Jahre alt. In den sechziger Jahren eröffnete das deutsche Unternehmen eine erste Fabrik in Dettwiller und profitierte von den dortigen Facharbeitern. Tausende Schuhe wurden produziert. 1973 eröffnete Adidas sogar einen Geschäftssitz in Landersheim. 1990 geriet der Sportausstatter allerdings in die Krise. Bernard Tapis, damals Minister, kaufte das Unternehmen. Trotz seiner Versprechen wurden mehr als 500 Arbeitsplätze gestrichen und die Fabriken geschlossen. Nur der Geschäftssitz in Straßburg ist übriggeblieben.

Umzug in den Neubau erfolgte erst 2018

Erst 2018 hatte das Unternehmen in Straßburg einen riesigen Neubau in unmittelbarer Nähe zum EU-Parlament bezogen. Die Büros gibt Adidas nun auf und konzentriert die Verwaltung in Paris. 140 Mitarbeitende sind in Straßburg davon betroffen.

Politik kritisiert Adidas-Umzug nach Paris scharf

"Wir fühlen uns in gewisser Weise verraten", kritisiert Pia Imbs, Präsidentin der Eurometropole, den Umzug. Insbesondere die Eurometropole habe sich mit den umliegenden Gemeinden für Adidas in Straßburg eingesetzt, allerdings für eine dauerhaftes Engagement. Für die Beschäftigten am Standort Straßburg sei das ein schwerer Schlag, aber auch für die Stadt.

2024 soll nun also endgültig Schluss sein mit Adidas im Elsass. Dort hat das Unternehmen jetzt schon an Ansehen verloren.

Hier die ganze Sendung "Dreiland Aktuell" vom 3.7.2022 in "SWR Aktuell Baden-Württemberg":

Basel

Krisentreffen auf dem Rhein Rahmenabkommen: Dicke Luft zwischen der Europäischen Union und der Schweiz

Ein Touristenboot auf dem Rhein - es gibt schlechtere Orte für ein Treffen zwischen der Schweiz und der EU. Doch wettmachen konnte die schöne Aussicht die Sorgen um die wirtschaftlichen Beziehungen nicht.

Rheinfelden

Geschenk für die deutsche Schwesterstadt Schweres Geschenk zum 100. Geburtstag des badischen Rheinfelden

Das Schweizer Rheinfelden schenkt seiner Schwesterstadt Rheinfelden in Baden zum Geburtstag eine 1,5 Tonnen schwere Skulptur der Künstlerin Simone Fezer. Ein Zeichen der Freundschaft.

Stand
AUTOR/IN
P-G. Ipo, V. Ruiz-Suri, France 3