Aggressionen im Verkehr nehmen zu

Baustellen-Wut in Freiburg: Bauarbeiter werden immer öfter bespuckt und bepöbelt

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Lukas Herzog
Lukas Herzog

3.500 Baustellen hat Freiburg aktuell auf der To-do-Liste. Was die Stadt fit für die Zukunft machen soll, sorgt immer öfter für Wut - zum Leidwesen der Bauarbeiter.

Brücken, Straßen und Energienetze: Seit Jahren herrscht Sanierungsstau. Die Stadt Freiburg ist da keine Ausnahme. Auf der langen Liste des Garten- und Tiefbauamts stehen allein für dieses Jahr 3.500 Baustellen. Die Stadt soll fit für die Zukunft gemacht werden. Bereits seit zwei Jahren gleicht der Weg durch Freiburg aufgrund der vielen Baustellen einer Slalomfahrt. Bei den Autofahrerinnen und Autofahrern brennen da offenbar immer häufiger die Sicherungen durch. Ihrem Unmut verschaffen sie nicht nur verbal Gehör.

SWR-Reporter Thomas Hermanns zu den Gründen für die vielen Baustellen in Freiburg:

Bauarbeiter in Freiburg mit der Faust geschlagen

Leidtragende sind diejenigen, die auf den vielen Baustellen arbeiten. Zunehmend würden die Arbeiterinnen und Arbeiter beschimpft, sagt Frank Uekermann, Leiter des Freiburger Garten- und Tiefbauamts. Oft werde ihnen der "Stinkefinger" gezeigt, teilweise würden sie sogar aus dem Auto heraus bespuckt. Inzwischen sei das "leider Teil des Jobs", sagt Uekermann.

Ein Dankeschön gibt's eigentlich keins - inzwischen ist die Aggressionslage der Verkehrsteilnehmer so hoch, dass sie mit Beschimpfungen reagieren.

Negativer Höhepunkt dieser Entwicklung: Vor drei Jahren wurde ein Bauarbeiter mit der Faust geschlagen. In so einem Fall werde dann schon Anzeige erhoben. Beleidigungen und Anspucken blieben aber meist ohne Konsequenz, so Uekermann. Bei den Mitarbeitenden steige die Frustration aufgrund der vielen Anfeindungen massiv.

Ausbau des Fernwärmenetzes: Baustellen sind Investition in die Zukunft

Dabei hätten die vielen Baustellen in Freiburg etwas Positives, findet Uekermann: Es werde in die Infrastruktur investiert. "Es gibt Städte in Deutschland, in denen wird nicht gebaut", so Uekermann.

Und tatsächlich sind die vielen Baustellen oft Investitionen in die Zukunft. Einige Arbeiten sind etwa nötig, um das Fernwärmenetz in Freiburg auszubauen. Besonders im Freiburger Westen wird der Ausbau vorangetrieben. Hier werden etwa Leitungen durch die Stadtteile Lehen und Landwasser verlegt. Bis 2026 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Etwas länger wird es in der Freiburger Innenstadt dauern. Auch hier wird seit dieser Woche das Fernwärmenetz ausgebaut. Die Arbeiten sollen sich bis 2027 ziehen. Der Weihnachtsmarkt soll aber baustellenfrei stattfinden können.

Freiburger Nadelöhr weitgehend baustellenfrei: Kaum Einschränkungen auf der B31

An einigen Stellen wird zudem gearbeitet, um die Fahrrad- und Fußgängerinfrastruktur zu verbessern. Auf anderen Straßen, wie etwa der Mooswaldaallee, wird es Baustellen geben, um den Straßenbelag zu erneuern. Für das Nadelöhr des Freiburger Autoverkehrs, der quer durch die gesamte Innenstadt führenden B31, gibt es aber Entwarnung. Nur in den Sommerferien sollen hier Kanalarbeiten stattfinden. Ansonsten bleibt sie - vorerst - baustellenfrei.

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